Die Beeinträchtigung durch Luftunruhe (Seeing) wurde in der Astronomie untersucht. Wenn ich in der Schule aufgepaßt habe, dann spielt bei der visuellen Beobachtung das Öffnungsverhältnis keine Rolle, da reden wir über Vergrößerung.
Bei gleicher Vergrößerung nimmt die Störung durch die Luftunruhe mit zunehmender Objektivöffnung zu. Das könnte man so erklären, dass wegen der Kontrastübertragung, die ja mit zunehmender Öffnung bei gleicher Vergrößerung besser wird, die Störungen besser erkannt werden.
Mit einer Verlagerung zu kürzeren Wellenlängen ( ==> Richtung blau ) nehmen die Störungen ebenfalls zu.
Bei der Himmelsbeobachtung beugungsbegrenzter Objekte mit Videokameras hoher Bildwiederholrate erkennen wir, das sich Teleskope kleiner Öffnung anders verhalten als Teleskope größerer Öffnung. Wir haben damals gelernt, dass dies mit der angenommenen Größe der optisch wirksamen Luftzellen zusammenhängt.
Ist die Teleskopöffnung kleiner als der Durchmesser der optisch wirksamen Luftzelle, so springt der Sternpunkt ohne Verformung hin und her. Ist die Teleskopöffnung größer, so kommt es zu Verformungen.
Schnelle Öffnungsverhältnisse ( gilt nicht für das Auge ) ergeben mehr Störungen als langsame Öffnungsverhältnisse.
Nimmt man eine Videokamera, schließt diese an ein 8" Teleskop und betrachtet damit den Mond, so wird man feststellen, dass es immer wieder partielle Bildstörungen gibt und dass nicht immer die gleichen Partien betroffen sind. Schmeißt man die Bilder in Giotto, dann bastelt diese Software aus den brauchbaren Bildteilen vieler Bilder ein optimales Bild zusammen. Geübte Beobachter können dies auch bei der visuellen Beobachtung.
Kritiker