Herr Neumann,
Ihre Vermutung scheint mir ziemlich fraglich. Reflexionsprismen, die nur der Bildumkehr dienen, haben, was die Bildgebung betrifft, den Einfluß planparalleler Glasplatten. Sie sind achromatisch, zeigen also keine Dispersion, weil die Wirkung ihres Brechungsindex durch die beiden gegensinnigen Grenzflächenübergänge bei senkrechtem Lichteinfall eliminiert wird. Die Brechung beim Lichteintritt in ein Reflexionsprisma wird beim Wiederaustritt genau wieder aufgehoben, mit anderen Worten: ihr Brechungsindex sollte völlig wurscht sein.
PS.: Herr Werres, Sie haben völlig recht, die Totalreflexionsbedingung muß natürlich bei Porroprismen erfüllt bleiben, was ich völlig übersehen hatte, weil Dachkantprismen ja verspiegelt werden. Es ist sogar so, dass der Grenzwinkel, ab dem Totalrelexion eintritt ein sehr empfindliches Maß für die Brechzahl ist. Glas mit n ungefähr von 1,5 hat einen Grenzwinkel von etwa 42°, weshalb ein Porroprisma mit seinen 45° Flächen perfekte Totalreflexion ermöglicht.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.06.08 21:53.