> Deine Vermutung, die von Dir gesehene runde Begrenzung könnte statt der AP die Sehfeldblende sein, kann nicht zutreffen.
Hallo Walter,
ich habe nicht Sehfeldblende geschrieben sondern von "einer kreisrunden Blende im Innern irgendwo in der Nähe der Dachkante" gesprochen. Die Sehfeldblende hatte ich nicht gemeint (die liegt ja hinter dem Prisma). In dem Fall würden sich der helle Kreis und der Strich beim Schwenken nicht in der beschriebenen Art zueinander bewegen. Oder irre ich mich schon wieder?
Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich das Fernglas mit Objektiv nach unten auf einen Leuchttisch gestellt. Dann habe ich mit einer 6x vergrößernden Lupe auf die AP scharfgestellt. Um sicher zu gehen, daß ich diese auch erwische, habe ich Deinen Trick mit einer Bleistiftspitze (auf den Augenmuscheln liegend) genutzt. Entferne ich mich nun mit der Lupe von der AP und neige dabei die Lupe leicht zur optischen Achse, dann sehe ich in Folge mindestens zwei kreisförmige Blenden im Innern des Fernglases bevor ich die Dachkante erkennen kann (mit Lupe sehe ich die Begrenzung der Blenden und die Dachkante freilich nicht mehr gemeinsam scharf, klar). Hier hatte ich nun vermutet, daß ich beim Fokussieren mit bloßem Auge auf die Dachkante gleichzeitig eine dieser Blenden im Innern (nicht die Sehfeldblende!) für die Begrenzung der AP gehalten habe. Die Blenden erscheinen mit der Lupe etwas "größer" wie die AP. Um die AP scharf zu sehen, muß ich mit meinem Auge aber deutlich näher ans Okular fokussieren und das habe ich wohl nicht gemacht. Hast Du mich jetzt verstanden?
> Hast Du bei den Ferngläsern, bei denen Du okularseitig die Dachkante erkennst, auch mal von der Objektivseite hineingeschaut?
Mit dem Leuchttisch klappt das beim alten Trinovid. Ich habe das Fernglas jetzt mit den Okularen auf den Leuchttisch gestellt und kann die Dachkante von der Objektivseite gut erkennen. Beim Zeiss FL "leider" Fehlanzeige. Weder die "Untersuchung" der Gegend hinter der AP mit Lupe noch ein kritischer Blick durch die Objektive offenbart eine Dachkante. Hier hat man bei Zeiss wohl ganze Arbeit geleistet. Dafür mußte ich beim Annähern der Lupe an die Okulare erkennen, wie groß Staubkörner und ein Wimpernhaar sein können. Da kriegt man echt einen Schreck ...
Auf jeden Fall ist die Suche und/oder das Auffinden der Dachkante mit bloßem Auge ein guter Indikator für die Qualität, die der Hersteller seinen zwei Dachkantprismen zugedacht hat.
Frank.