Interessante Diskussion!
Manfred hat das gut ausgedrückt mit dem „Dreiklang 'Öffnung - AP- Feld' „.
Natürlich träumt man von einem großen Bino mit 2 Zoll Okularen, die ein großes Feld ermöglichen – ich habe das auch schon x-mal durchgespielt, aber es wird meist nicht funktionieren bei meinem engen Augenabstand von ca. 58mm.
Zwei Binos für Astro haben mich bislang besonders beeindruckt: Ein Vixen mit 5 Zoll Öffnung und 20facher Vergrößerung (fix!) bei ca. 60 Grad scheinbarem Feld, Umlenkung 45 Grad. Spaziergänge durch die Milchstraße waren ein Genuss, allerdings unter Alpenhimmel. Nicht mehr lieferbar.
Dann noch ein 115mm Binoptic (ebenfalls nicht mehr lieferbar, der Hersteller ist verstorben). Auch hier war ein hoher Beobachtungsgenuss/Komfort gegeben; die Sternbilder waren auch bei höheren Vergrößerungen perfekt. Aber der Preis war 5stellig.
Ich muss ehrlich sagen, ich habe mittlerweile den Gedanken aufgegeben, ein großes Bino für Astro anzuschaffen. Nach – ausführlichen - Beobachtungen von Paradeobjekten am 115mm Binoptic bin ich gerne zum 14 Zoll Dobson zurückgekehrt – mit dieser Größe beobachte ich seit 1989, seit 1992 überdies mit sehr guter Qualität (Spiegel von Zeiss Jena). Das Teleskop ist nahezu universell: Gasnebel mit Nebelfiltern, Farben an hellen PNs, Farben an Haufensternen, Schalenstrukturen in Kometenköpfen, Galaxienhaufen, Rillen auf dem Mond, Planeten und deren Monde, Doppelsterne (bis zum Dawes-Limit) – was will ich mehr?
Und wenn das seeing schlecht ist, blende ich bei Planeten/Mond und Doppelsternen mit großem Helligkeitsunterschied auf bis zu 225mm ab. Die Einschläge von Shoemaker-Levy auf dem tiefstehenden Jupiter 1994 z.B. mit 280mm – da war visuell deutlich mehr zu sehen als auf den damaligen Amateurfotos.
Bei meiner letzten Alpenexkursion hatte ich ausnahmsweise einen 5 Zoll Refraktor sowie ein 15x56 Glas gewählt – und vermisste in jeder Beobachtungsnacht den 14er.
Manfred macht das Richtige, den 12er mit einer Plattform zu veredeln.
Grüße von Andreas