Was Verkäufer nicht so alles behaupten! Mein Kommentar dazu ist schlicht und einfach: Quatsch!
Sicherlich kann man durch eine gute Okularkonstruktion den Schärfebereich ein wenig ausweiten, aber über physikalische Gesetze kann man nicht hinausgehen. Und wenn man bis an die Grenze geht, verliert man andererseits wieder etwas. Vielleicht Schärfe, vielleicht Helligkeit - ich weiss es nicht. Und wenn ein Mitteltrieb ausgeleiert taugte die Konstruktion von Anfang an nichts, mehr ist dazu nicht zu sagen.
Da Steiner-Ferngläser in der oberen Hälfte der Unterklasse oder irgendwo in der MIttelkalsse einzureihen sind ist es nicht verwunderlich, wenn das von Ihnen gepräfte Glas besser abschnitt als die anderen, welche der Händler anbietet. Vergleichen Sie doch mal mit einem wirklich guten Glas von einem der drei Premiumhersteller oder einem der Spitzengläser von Nikon. Dann werden Sie das Steinerglas rasch vergessen und lieber noch sparen, bis Sie sich etwas wirklich Gutes leisten können.
Das ist der Rat eines Praktikers, die theoretische Begründung hat Herr Schön bereits geliefert. Uebrigens, die wirklich guten Gläser von Steiner kosten fast soviel wie die von Leica, Nikon, Swarovski und Zeiss. In den USA laufen sie unter der Bezeichnung 'Peregrine', sind in der optischen Leistung den Spitzenproduktion immer noch etwas unterlegen, dafür leichter im Gewicht. Ich würde übrigens die Ferngläser von Pentax, Celestron und einigen anderen Marken als höherwertig einstufen als die von Steiner.
In der Praxis ist zudem ein nichteinstellbares Glas einem einstellbaren unterlegen. Viel häufiger als man glaubt ist eine mögliche Naheinstellung von ca 2 bis 3 Metern ein grosser Vorteil.
Michael Brücker