Hallo Herr Magadan,
diesen Umstand sollte man im Auge behalten: Das 8x30 Deltrintem, 7x50 Binoctem, 10x50 Dekarem und die (baugleichen) Jenoptem stammten aus der unteren Preisklasse. Sie waren Massenware und der Hauptgrund dafuer, dass Zeiss Jena in den 80er Jahren bis zu 200000 Fernglaeser pro Jahr verkaufen konnte. Diejenigen mit Mehrfachverguetung (ab etwa 1978 oder Seriennummer 4.8 Millionen) sind, wie Walter E. Schoen sagte, konkurrenzfaehig bis in die heutige 300 Euro Klasse.
Etwa um 1980 wurde die Nobilem-S Serie eingefuehrt, mit deutlich besserer Optik und auch zu einem viel hoeheren Preis. Diese Fernglaeser waren, wie die Zeiss Oberkochen Porros, von sehr kompakter Bauart, aber extrem teuer in der Produktion. Zur damaligen Zeit konnte das Nobilem sich mit der absoluten Spitzenklasse messen. Diese Baureihe wurde um 1985 durch das 8x50 (Octarem) und 12x50 (Dodecarem) ersetzt, die von eher konventioneller Bauweise, aber ebenfalls sehr hoher Leistung waren, spaeter dann erneut Nobilem genannt und durch weitere Modelle, u.a. ein 10x50, ergaenzt wurden. Einige dieser Nobilem werden noch heute von Docter produziert. Im Gegensatz zum Dekarem koennte ein 10x50 Nobilem durchaus mit Ihrem Trinovid BA konkurrieren, und dieser Vergleich macht auch eher Sinn, weil man Fernglaeser aehnlicher Preisklasse vergleicht. Die von Zeiss Jena in den 80er Jahren eingefuehrten Dachkantglaeser (Notarem Baureihe) waren von der optischen Leistung her ebenfalls sehr ordentlich, hatten aber scheinbar Probleme mit der Fokussiermechanik. Docter baut heute noch ein verbessertes Nachfolgemodell, das 8x42 und 10x42 B/CF, das in seiner Preisklasse um 700 Euro angemessen plaziert ist.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz