Liebe Forumsteilnehmer,
offen gesagt, hatte ich diese nicht gerade euphorische Reaktion auf das Swarovision 8,5x42 befürchtet.
Das "alte" 8,5er Swaro EL besticht durch sein außergewöhnliches Einblickverhalten, dieser Punkt wird von sehr vielen Besitzern dieses Glases als entscheidender Vorteil gegenüber anderen hochwertigen Gläsern ( inklusive des 10x42 EL aus gleichem Hause ) genannt. Swarovski hat nun bei dem neuen 8,5er Swarovision den AP-Abstand vergrößert und das Bildfeld geebnet, was wohl leider einen negativen Einfluss auf das Einblickverhalten ( Stichwort: Pupillenaberration ) hat. Immerhin mag sein, dass mancher weitsichtige Beobachter mit dem neuen Glas besser klarkommt, weil er erst jetzt das volle Gesichtsfeld überblicken kann.
Zur Bildfeldebnung: Architekten, Sterngucker und Perfektionisten, die sich ein fehlerfreies Bild gewünscht haben, werden jubeln: man schaut durch das Glas und es ist bis zum Rand scharf und verzeichnungsfrei. Doch was ist der Preis dafür: Rund die Hälfte aller Beobachter bekommen beim Schwenken des Glases Schwindelgefühle, weil der Globuseffekt zum Tragen kommt.
Ich befürchte daher, dass das neue Glas im krassen Gegensatz zum Vorgänger bei den Vogelkundlern, einer sehr wichtigen Käufergruppe von Swarovski-Gläsern, auf wenig Gegenliebe stoßen wird. Das schnelle Erfassen des Bildes ( Einblickverhalten ) und möglichst wenig Globuseffekt sind ganz entscheidende Punkte, ob ein Fernglas bei dieser Gruppe Zustimmung findet oder nicht, dagegen sind Eigenschaften wie Randschärfe oder Verzeichnung eher zweitrangig.
In Sachen Globuseffekt möchte ich aber nicht ausschließen, dass sich der eine oder andere Beobachter daran gewöhnen kann und nach einiger Zeit kein Unbehagen beim Schwenken mehr empfindet. Es wäre Swarovski zu wünschen.
Beste Grüße
Manfred Müllers
P.S.: An die Tester: War die Einstellbarkeit der Augenmuscheln praxisgerecht?
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.12.09 00:48.