Geehrter Herr Werres,
Wie ich schon in einem vorigen Beitrag schrieb: Ferngläser haben mich seit meiner Kindheit fasziniert. Das erste Fernglas dass ich vor den Augen bekam, war das Fernglas meines Grossvaters. Damit habe ich an vielen Sonntagen “herumgespielt”. Als mein Grossvater gestorben ist, bekam ich als schon erwachsener Mann das alte Glas. Da wusste ich schon etwas mehr von Optik und ich habe mich gewundert wie man ihn jemals ein solches Fernglas hat verkaufen können. Es ist ein Porrofernglas – ich denke aus den 60-er Jahren – 20 x 50! Mit Aufschrift: Super hard coated optics, field 3 Grad. Vielleicht was für die Liebhaber von grossen Sehfeldern? Ob der gute Mann jemals was damit gesehen hat? Ich werde es nie wissen. Mein Grossvater hatte es gekauft für Ferien nach Deutschland und Österreich. Selbstverständlich habe ich das Fernglas noch immer. Es steht gerade vor mir.
In meiner Jugend ist auch die Liebe für die Natur entstanden. Mein erstes eigene Fernglas war ein gebrauchtes 7 x 50 Porrofernglas, Marke unbekannt. Danach habe ich ein Revue 8 x 56 Dachkantglas gehabt.
Das erste Fernglas von guter Qualität war ein Swift Trylite ( oder Trilyte ) 8 x 42 Dachkantglas. Das habe ich einige Jahre intensiv verwendet. Aber der Traum blieb: Ein Leica!
Im Jahre 2000 habe ich ein neues Trinovid 10 x 42 BA gekauft und ich verwende es noch viel. Ich finde es noch immer ein fabelhaftes Fernglas! Das Swift ging an meinem Sohn, der damals auch oft Vögel beobachtete.
Danach habe ich mehrere gebrauchte Ferngläser gekauft und manche auch wieder nach einiger Zeit verkauft. Das Angebot an gebrauchten Ferngläsern ist in den Niederlanden viel, viel kleiner als in Deutschland aber dann und wann sind sehr schöne und sehr gut erhaltene Exemplare dabei. So habe ich ein sehr schönes Swift Audubon 10 x 50 no. 826 kaufen können und auch ein Leitz 10 x 40 BA. Beide Ferngläser sind wie nagelneu.
Wenn ich ein neues oder gebrauchtes Fernglas dazu kaufe, gibt das auch immer dem Beobachten einen neuen Impuls. Schon das Haben von dem neuen Fernglas gibt immer Anlass in die Natur zu gehen.
Von vielen schönen Beobachtungen weiss ich auch noch mit welchem Fernglas ich die gemacht habe. Bis jetzt habe ich nur einmal Pirole sehr schön beobachten können, mit einem Minolta Standard 7 x 50 ( japanisches Glas, gar nicht schlecht ) dass ich damals dabei hatte. Mit diesem Minolta habe ich auch in Limburg in der Dämmerung meine ersten Dachse gesehen. Wunderbar! Habe das Minolta schon längst wieder verkauft.
Auch das Trinovid 8 x 32 BN verwende ich - wenn es nicht in Solms ist ;- ) - viel. Ein sehr schönes und sehr gutes Fernglas!
Selbstverständlich braucht man nicht so viele Ferngläser; mit einem guten 8 x 32 und 10 x 42 wäre ich für meine Beobachtungen hier in den Niederlanden bestens versehen.
Herr Emmerling schrieb einmal vom “Fernglasverrückt” sein. Da habe ich ihn geantwortet dass ich das auch schon bin. Deswegen die viele Ferngläser. Deswegen auch das neue Nikon 8 x 32 HG L, das eigentlich eine Doppelung vom Trinovid ist. Aber: Warum nicht?
Herr Fuchs fing seinen Beitrag an mit: “Lassen wir doch die Kirche im Dorf”. Da habe ich Googlen müssen um die Bedeutung zu finden.
Das Besitzen von mehreren Ferngläsern begründe ich mit einem niederländischen Sprichwort: “Verandering van spijs doet eten”. Da dürfen Sie Googlen, wenn Sie wollen.
Freundlichen Gruss,
Dick van den Berg
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.10.07 23:21.