Hallo Herr Gunia,
Danke für den Hinweis zu den stark verzeichnenden astronomischen Okularen mit riesigem subjektiven Sehwinkel. Eine solche Auslegung und selbst ein solches Marketingargument leuchten mir sofort ein, denn es stimmt ja auch, daß so ein weiter Blick in den Sternenhimmel äußerst eindrucksvoll ist. Aber, wirbt irgendein Astro-Okularhersteller oder -vertreiber damit, daß er die Verzeichnung einsetzt, um den subjektiven Sehwinkel möglichst groß zu machen? Nö, wohl lieber nicht. Oder wirbt er gar damit, daß er seinen Kunden zuliebe mit der starken Verzeichnung dem Globuseffekt beim Schwenken des Teleskops entgegenwirkt. Nochmal nö, erst recht nicht. Warum auch, der Astrobeobachter schwenkt sein hochvergrößerndes Teleskop gar nicht, er führt es nur nach, um ein Objekt im Zentrum zu halten.
Beim Fernglas allerdings wird nachdrücklich und ausschließlich auf den Globuseffekt beim Schwenken verwiesen, wenn es gilt, die starke kissenförmige Verzeichnung zu rechtfertigen, die das Bild allerdings auch beträchlich 'aufbläht'.
Swarovski ist da wirklich absolut konsequent vorgegangen. Sie haben die Verzeichnung weiter reduziert, dabei aber auch das reale Sehfeld vergrößert. Schwerer kann man sich die Auslegung vielleicht gar nicht machen? Hut ab.
Jan Münzer