Manni schrieb:
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> Für mich als Vogel- und Naturkundler sind drei
> Dinge wichtig:
>
> - Robustheit auch bei schlechtem Wetter, hier hat
> mich ein altes Swift Audubon 8,5x44 ( Porro )
> enttäuscht, ich konnte auf der Insel Texel nicht
> mehr beobachten, weil eine Okularlinse nach einem
> Regenguss von innen beschlagen war, meine
> Dachkantgläser von Zeiss, Leica und Nikon hatten
> da nie Probleme.
Einverstanden. Die Wasserdichtigkeit von (guten) Dachkantgläsern ist ein großer, für viele Beobachter sicherlich entscheidender Vorteil. Der lässt sich nicht wegdiskutieren. Wasserdichte Porrogläser haben entweder Einzelokularverstellung oder einen auch bei normalen Temperaturen steifen Mitteltrieb, wie die Swarovski Porros.
> - Handling: ich habe kleine Hände, wenn ich den
> Mitteltrieb eines Porroglases bediene, kann ich
> die Ellenbogen nicht am Bauch abstützen wie beim
> schlanken Dachkantglas, folglich gibt es mehr
> Unruhe durch Handzittern. Außerdem hatten fast
> alle Porros, die ich erprobt habe, vor allem bei
> Kälte einen zu schwergängigen Mitteltrieb, zügiges
> Fokussieren, um einen wegfliegenden Vogel noch
> scharf zu sehen, war kaum möglich.
Der bei Kälte zu schwergängige Mitteltrieb ist sicher ein Nachteil der Porros. Auch der lässt sich nicht wegdiskutieren, wobei ich mich allerdings frage, ob sich da nicht einiges verbessern ließe. Was die Bildunruhe angeht - ich habe mittelgroße Hände und kann Porros besser ruhig halten als Dachkantgläser. Der Unterschied in der Bildruhe zwischen dem Nikon 10x42 SE und dem Zeiss 10x40 ist bei mir deutlich.
> - Bildqualität: verglichen mit den besten
> Dachkantgläsern ( Swarovski Swarovision, Zeiss
> Victory FL, Leica Ultravid HD ) können auch die
> besten Porros, was die Bildqualität angeht,
> höchstens gerade mal mithalten. Das plastischere
> Bild der Porrogläser wird durch die deutlich
> schlechtere Leistung im Nahbereich ( Blumen,
> Insekten ) relativiert, als Allrounder ziehe ich
> Dachkantgläser vor.
Hier bin ich anderer Meinung. Ich halte die Nikon SE Porros von der Optik her auch heute noch für mindestens gleichwertig, auch gegenüber Spitzendachkantgläsern. Hier muss ich allerdings die Swarovision einmal ausklammern, die Gläser kenne ich nicht gut genug. Die deutlich bessere Bildplastik der Porros lässt das Bild für mich viel natürlicher, "angenehmer" erscheinen; der schlechtere Nahbereich spielt für mich keine große Rolle. Ich benutze sehr selten Ferngläser im Bereich unter ~ 4 Metern, und das können die Porros auch.
Hans