So sehe ich das auch.
Zur Veranschaulichung: Wenn überraschend ein Vogel vor dem Beobachter auffliegt, schwächeln die Nikon 8x32 SE und 10x42 SE deutlich, weil zumindest bei meinen Exemplaren schon bei normalen Temperaturen die Fokussierung zu schwergängig ist. Erlebte Extreme waren/sind aus spontaner Erinnerung heraus folgende Beobachtungssituationen: Auffliegende Doppelschnepfe (letztere für mich überraschend in Zypern vor mir aufgeflogen) oder Grasmücken (Sperbergrasmücken, Provencegrasmücken oder Brillengrasmücken), die gerade mal eine gefühlte Sekunde lang flogen, bevor sie in der dichtesten Vegetation verschwanden. Häufige Fokussierungsprobleme bereiten auch Laubsänger, Baumläufer und Goldhähnchen, vor allem in Baumkronen.
Das Beobachten mit einem schnell und präzise fokussierenden Dachkantglas an sich bietet natürlich auch in diesen Situationen keine Garantie, dass der Vogel noch ins Bild kommt, aber die Chance ist größer. Wenn ich gerade das Spektiv auf Stativ über der Schulter trage, kann ich, wenn überhaupt, mit einem 32er oder 42er Dachkantglas womöglich noch einen fortfliegenden Vogel im einhändigen Gebrauch erkennen, mit den beiden genannten Porros wohl nicht.
Wenn ich fliegende Vögel sehr lange verfolgen muss, kann ich das mit dem Nikon 10x42 SE, das von der optischen Leistung her gerade dafür sehr geeignet ist, leider auch nicht so lange wie z.B. mit einem Leica Ultravid 10x42, weil mir die Schultern mit dem Porro deutlich früher schmerzen (das kann aber durchaus nur ein persönliches Problem sein). Wenn man in solchen Situationen aber absetzen muss, weiß ja jeder Vogelbeobachter, was das bedeuten kann.
[Mein Nikon 8x32 SE zeigte übrigens etwa ein Jahr nach dem Neukauf okularseitig einen vorher nicht zu sehenden und beim Durchblick erheblich störenden Schmutzpartikel, bei dem 10x42 SE ist dieser zu beseitigende Mangel bisher nicht aufgetreten].
Schöne Beobachtungen, ob mit Porro oder Dachkante!
MP