Zeit, dass einmal jemand im Forum die rosarote Brille abnimmt. Wirklich, ein sehr schwacher „Test“. Warum haben Sie keine richtigen Messungen durchgeführt? Kann man das von einem promovierten und habilitierten Physiker, der sich im Netz mit einem „Test“ profilieren will, wirklich nicht erwarten? Warum diese komplett amateurhafte Vorgehensweise? Keine Bestimmung des Auflösungsvermögens? Warum nicht? Genau dort trennt sich doch die Spreu vom Weizen. Ähnliches gilt für die Transmission. Herr Schön hat Ihnen doch vorgemacht, wie man das mit einfachen Mitteln untersuchen kann. Was bitteschön sollen Geister sein
Die beschriebene Sehfeldbestimmung am Großen Wagen ist extrem ungenau. Oder konnten Sie zwischen den beiden unteren Kastensternen eine Skala am Himmel entdecken? Warum haben Sie nicht gemessen? Welches Minox HG war im Test? War es das Modell MIG, das bereits seit fast zwei Jahren am Markt ist oder noch das ausgelaufene Vorgängermodell? Auch bei Swarovskis EL 32 gab es zwischendurch Modellpflege, die sich zeitlich mit Einführung der Traveller-Variante festmachen lässt. Der Hersteller hat bei Kontrast und Streulicht optimiert. So manche geäußerte Meinung ist nach meinem Eindruck einfach unkritisch aus verschiedenen Quellen des Internets übernommen. Leica hat eine deutliche kissenförmige Verzeichnung? Geschenkt, doch warum ist Ihnen nicht aufgefallen, dass das 8x32 Zeiss noch stärker verzeichnet? Sind Sie sich sicher, dass alle beschriebenen Modelle wirklich die angegebenen Eintrittspupillen erreichen?
Sie haben die Testmodelle vom Händler Birkmeier erhalten. Warum eigentlich nicht von Jülich, wenn Sie Ihren „Test“ in seinem Forum vorstellen?
Die von Ihnen festgelegte Reihenfolge bleibt unbegründet und damit willkürlich. Sie heben eine Spitzengruppe von vier Modellen heraus. Sie mögen damit ja (zufällig?) richtig liegen. Doch trotzdem muss sich ein Physiker fragen lassen: Was zeichnet diese Modelle denn genau vor allen anderen aus? Was hat das Kowa dem Meopta voraus? Für solche Fragen halten Sie sich alle Hintertürchen offen nach dem Motto: Letztlich ist es eben doch Geschmackssache. Mit dieser Beliebigkeit hätten Sie sich den Test auch schenken können. Was mir persönlich wirklich widerstrebt an Ihrem sogenannten „Test“, der auch hinter der Feigenblatt-Vokabel „Erfahrungsbericht“ nicht besser wird, sind gar nicht einmal die vielen Ungenauigkeiten und Fehler. Es ist der Opportunismus, der mir auch schon früher immer wieder in Ihren Beiträgen auffällt. Im Astronomie.de-Forum und auf Ihrer Homepage reden Sie den CZJ- und Fujinon-Freunden und Highend-Gegnern das Wort. Sie wollen nicht nur niemanden weh tun, Sie bedienen meiner Meinung ganz gezielt alle Erwartungen. Den Zeiss-Jüngern bei Jülichs attestieren Sie ebenfalls ein hervorragendes Testergebnis. Genau so funktionieren übrigens auch Horoskope: Wenn man sie geschickt genug formuliert, kann sich jeder darin wiederfinden. Apropos Übersinnliches. Was sollen Geister sein und was haben sie mit „Spikes“ zu tun? Hier ist zumindest die Wortwahl verunglückt. Ich frage lieber nicht weiter, was hier z.B. Urteile wie „sehr gering (sehr gering)“ (sic!) bedeuten sollen… Was bitteschön ist denn genau die Merlitzsche „Medium-Randschärfe“? Worin unterscheiden sich die von Ihnen angegebenen Nahpunkte von 1,5, 2 und 1.5m-2m? Genug mit diesem Unsinn. Vielleicht machen Sie ja nur einen Scherz, den bisher noch keiner verstanden hat?
Ich kann nur hoffen, dass Frank Schäfer die Scharte wieder auswetzt, die Sie mit Ihrem „Tagestest“ hinterlassen haben.
Frank Herfurth