Ich hatte nirgendwo gesagt, „das ... größere Netzhautbild eines Kurzsichtigen sei höher aufgelöst”, sondern an der betreffenden Stelle nur, daß das Netzhautbild größer und die daraus zu erwartende höhere Auflösung wegen der Bildunschärfe eben NICHT nutzbar ist. Das heißt doch ganz klar, daß ich an dieser Stelle, also noch ohne die korrigierende Wirkung einer Brille, von Kontaktlinsen oder durch andere Fokussierung (Überhub), eine SCHLECHTE Auflösung attestiere.
Sie ziehen also wieder zu meinen Ungunsten Schlüsse aus von Ihnen falsch dargestellten Aussagen. Bitte hören Sie endlich mit solchen üblen Tricks auf!
Sie irren auch hier wieder, wenn Sie das unscharfe Netzhautbild des Kurzsichtigen für nicht wirklich größer halten. Die Bildpunkte sind zwar zu Unschärfescheibchen aufgebläht, aber liegen nicht an der gleichen Stelle wie beim Rechtsichtigen, sondern proportional zum Quotienten aus Bildweite und Brennweite (beim Auge wegen des optisch dichteren Mediums Glaskörper mit Brechzahl 1,336 muß es genaugenommen statt der Brennweite der Knotenpunktsabstand sein) weiter auseinander bzw. von der opt. Achse entfernt, was gleichbedeutend ist mit einem „größeren Bild“. Es wundert mich immer wieder, warum Sie, der Sie doch schon vielfach sehr gute physikalische Kenntnisse gezeigt haben, gerade bei eigentlich so einfachen Zusammenhängen versagen, und zwar auch dann noch, wenn man Sie schon mal auf diesen Irrtum aufmerksam gemacht hat.
Falls Sie eine Spiegelreflex-Kleinbildkamera mit 50-mm-Normalobjektiv (mit Fokussierung durch Auszugänderung) haben sollten, sehen Sie sich doch einfach mal auf dem Mattscheibenbild an, wie das Bild bei Einstellung einer zu kurzen Entfernung am Objektiv aufgrund der dabei verlängerten Bildweite (die Kamera wird auf diese Weise quasi längenmyop) nicht nur unschärfer, sondern auch größer wird.
Vielleicht haben Sie danach die Güte, hier im Forum mal zuzugeben, daß mal wieder Sie unrecht hatten und nicht ich. Aber wahrscheinlich werden Sie lieber schreiben, daß es mir erneut gelungen sei, ein „Hintertürchen” aufzuspüren.
Walter E. Schön