wenn Sie, Herr Schön, diesem Forum erhalten blieben. Ich habe hier sehr viel gelernt. Wobei mein Hauptaugenmerk bei der Theorie und den optischen Gegebenheiten der Fernrohre liegt. Somit kann sicher jeder nachvollziehen, daß mir, wie auch meinen Vorrednern, das"Futter" fehlen würde.
Zwar schreiben Sie meistens schneller, als ich mitdenken kann, (hier wäre die Einstellmöglichkeit von Zeichnungen, wie Sie es schon vorgeschlagen hatten, oft hilfreich) aber in Ruhe nachgerechnet kommt dann meistens die Erkenntnis.
Sie erwarten nun zurecht von mir noch eine Stellungnahme zu Ihrem Beweis der Netzhautbildgröße im korrigierten längenmyopen Auge.
Vielleicht ist es hilfreich hier auf weitere Formeln zu verzichten, da viele Mitleser vor bildseitigen und dingseitigen Brennweiten , Bildweiten, Bildgrößen, Gesamt und Eigenvergrößerungen usw. inzwischen kapituliert haben.
Zusammenfassung :
Kurzsichtige haben im unkorrigierten Zustand ein unscharfes, gegenüber dem Rechtsichtigen, vergrößertes Netzhautbild. Die Vergrößerung ist abhängig vom Maß der Fehlsichtigkeit. Je stärker die Kurzsichtigkeit, desdo höher die Vergrößerung.
Korrigiert man die Kurzsichtigkeit mit einem Brillenglas, verkleinert sich das vorher vergrößerte Netzhautbild wieder. Die Verkleinerung ist abhängig vom Abstand Brillenglas-Hornhaut, der Art der Kurzsichtigkeit, (Längen- oder Brechungsmyopie) und von der Krümmung und Mittendicke des Brillenglases. Da Minusgläser immer relativ flach gekrümmt und in der Mitte dünn sind, spielt dies bei Kurzsichtigen kaum eine Rolle.
Beim Längenmyopen kommt es mit Brille aufgrund des längeren Augapfels zu einer geringeren Verkleinerung als beim Brechungsmyopen. Bei kurzen bis mittleren Hornhautscheitelabständen ist die Verkleinerung geringer als die vormalige Vergrößerung beim unkorrigierten Auge, sodaß immer noch eine kleine Gesamtvergrößerung übrigbleibt.
Beim Brechungsmyopen kommt es mit Brillenglas immer zu einer Gesamtverkleinerung des Systems Brille-Auge.
In der Praxis hat ein Kurzsichtiger, wenn er seine erste Brille oder stärkere Gläser bekommt, immer das Gefühl, alles kleiner zu sehen. Es ist auch schwierig, ohne teures Ultraschallgerät die Längen- von den Brechungsmyopen zu trennen und wie ich schon sagte : In vielen Fällen ist es wohl auch eine Mischung aus Beiden.
Also geht der Punkt mit den Längenmyopen an Sie. Ich hoffe, Sie gönnen mir Meinen bei den Brechungsmyopen.
Klaus Müscher