Ich besitze ein Zeiss APQ 100/1000, ein Zeiss 7x45 Design Selection und ein Zeiss 8x32 Victory FL.
Um Sternhelligkeiten zu bestimmen, z.B. bei RR-Lyrae-Veränderlichen, kann man zur Not ein Teleskop mit Austrittpupille 1 mm benutzen. Dann ist der erfahrene Beobachter in der Lage, relative Unterschiede auf 1 Stelle hinter dem Komma zu schätzen, dann traue ich mir eventuell auch kleine Differenzen zu.
Die Bedingungen sind aber anders, nämlich man hat Referenzstern und den zu bestimmenden Stern gleichzeitig im Okular. Sie werden sich denken können, dass diese Bedingung nicht sehr oft zu erfüllen ist.
Warum wählt man eine kleine Austrittpupille? Da es sich um punktförmige Objekte handelt, kann man mit der hohen Vergrößerung die flächige Hintergrundhelligkeit reduzieren, dadurch steigt der Kontrast und die Bestimmung wird leichter und ist unabhängiger von der Sterntemperatur, der Sternfarbe.
Was geschieht bei einer fernglastypischen großen Austrittpupille?
Je nach Standort und Mondphase erscheint der Himmelshintergrund mehr oder weniger grau. Man kann beweisen oder wer will auch ausprobieren, dass bei grauem Himmelshintergrund die Sternfarbe einen Einfluß auf die Sichtbarkeit hat.
Was ist jetzt mit dem Fernglas?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass lichtschwache Punktquellen im Fernglas nur sehr schwer auszumachen sind. Der Übergang zwischen Himmelshintergrund und Grenzhelligkeit ist nicht sicher auszumachen, es ist sehr schwierig, auf den Punkt scharf zu stellen und dann gibt es noch Nebenbedingungen, die einen solchen Vergleich erschweren.
Ein heisser Stern wie Rigel hat sein Maximum im kurzwelligen Blau. Der zweithellste Stern im Orion sein Maximum über 210 nm weiter nach Rot verschoben.
Wird bei einem Sterntest sicher gestellt, dass die Farbe keinen entscheidenden Einfluß hat? Man findet nicht sehr viele "neutrale" Vergleichssterne für einen solchen Test.
Wie wird dieser Test in der Praxis durchgeführt?
Stern A hat 7m8 und wird in beiden Ferngläsern gesehen.
Stern B hat 8m0 und wird nur in einem Fernglas gesehen.
Hat man einen Stern C mit 7m9 getestet, oder gab es keinen geeigneten?
Ich finde das Benehmen von Herrn Raabe schlicht gesagt ungezogen und arrogant, wenn man aber diese Arroganz einmal übersieht, die Aussage von Herrn Westhöfer würde ich auch nicht so einfach akzeptieren. Wer Zahlenwerte angibt, auch wenn da ein ca. davor steht, der muß sich fragen lassen, wie diese Zahlen entstanden sind. Vielleicht wird sich Herr Westhöfer dazu noch äußern, auch wenn sein Beitrag 11 Monate alt ist.
Markus Sötenich