Es gäbe noch eine gute - und noch "leisere" Lösung, nämlich einen Magnetverschluss. Ich meine damit nicht diesen Magnet"knopf", den viele Damenhandtaschen haben sondern zwei kleine Magnetplatten, die sowohl in der Klappe, wie auch der Taschenvorderseite jeweils zwischen 2 Corduraschichten eingenäht sind. Ein solcher Klappdeckelverschluss schließt nahezu geräuschlos, da er sozusagen vom Stoff "gepolstert" ist, und er ist im Handling nach meinem Gefühl sehr praktisch. Da gibt es nichts zum Einfädeln oder punktgenau zu treffen, und es klickt und knackt auch nichts, was "Beobachtungsobjekte" vertreiben könnte.
Um das Durchfädeln der Tragegurte durch Schlitze in der Klappe oder der Tasche zu vermeiden, plädiere ich für die Lösung, wie bei den Zeiss Conquest - Taschen, allerdings mit besserer Polsterung. Hier ist der Klappdeckel an den Schmalseiten nicht überlappend. Das bedeutet zwar, dass das Glas bei Sturm und Wetter nicht 100 %ig (aber vollkommen ausreichend!) geschützt ist, dafür kann man seitlich den Tragegurt durchführen - ohne, dass dieser mit der Tasche verbunden ist - letzteres bedeutet ja auch, dass man beim Beobachten das Gewicht der Tasche zusätzlich in Kauf nehmen muss. Die Verschlussmagneten müssen eben so stark sein, dass die Tasche nicht im "Normalbetrieb" verlorengeht. Das könnte höchstens im Unterholz relevant sein, wenn die Gefahr besteht, dass die Tasche durch Gestrüpp vom Glas abgestreift werden könnte. Nun gäbe es sicherlich für diesen seltenen Einsatzzweck mit etwas Phantasie auch eine vernünftige Lösung.
Ich finde es gut, Herr Schön, dass Sie diesen Punkt mal ausführlich angesprochen haben. Fernglastaschen werden nämlich bei fast allen Herstellern ziemlich stiefmütterlich behandelt und können den Fernglasfreund im Beobachtungsalltag gelegentlich durchaus ärgern.
Frank Distel