Ich kenne diese Schutztasche schon seit einiger Zeit zwar nicht aus eigener Erfahrung, aber von Abbildungen (u.a. war erst kürzlich bei eBay ein Fernglas zusammen mit einer solchen Tasche versteigert worden). Das Konzept sieht auf den ersten Blick gut aus, aber hat folgenden Haken: Die Tasche bzw. ihr oben nach hinten geklappter Teil befindet sich dann, wenn das Fernglas vor die Augen gehalten wird, genau vor Nase und Munde. Im Winter bedeutet das, daß der warme und feuchte Atem aufgrund des Hindernisses nach oben zu den Okularen gelenkt wird und diese, weil kalt, sehr schnell beschlagen. Sogar allein schon ein beidseitig in den Tragegurt gehängter Okularschutzdeckel kann diese unangenehme Wirkung haben, um wieviel mehr eine solche Tasche, die eine wesentlich größere Hindernisfläche vor Nase und Mund darstellt.
Ich halte es für einen ganz großen Gewinn, daß die heutigen Topferngläser alle wasser- und staubdicht sowie gummiarmiert sind. Deshalb kann man diese fast immer bedenkenlos ganz ohne Tasche benutzen, auch wenn es regnen oder schneien sollte, wenn man Okular- und möglichst auch Objektivschutzdeckel benutzt. [An dieser Stelle muß ich wieder an die Fernglashersteller appellieren, Klappdeckel nach Art der Butler-Creek-Schutdeckel für Zielfernrohr-Objektive zu entwickeln.] Man kann ja einen kleinen Beutel aus dünnem Nylongewebe mit Reißverschluß zusammengefaltet in der Hosen- oder Jackentasche mitführen, um dann, wenn es gar zu schlimm wird, das Fernglas darin zu verstauen.
Walter E. Schön