Das oben beschriebene Experiment gibt Aufschluss ueber die Verzeichnung, die unsere visuelle Abbildung (Auge/Gehirn) zusaetzlich zur Verzeichnung des Fernglases generiert. Die Ergebnisse des Experiments deuten darauf hin, dass die Staerke dieser Verzeichnung individuell unterschiedlich ausfallen kann. Ich habe fuer meine weiteren Untersuchungen angenommen, dass sie zwischen der Kreis- und Tangentenbedingung liegt, und die Berechnungen zum Globuseffekt unter dieser Annahme wiederholt. Die Resultate sind hier zu finden:
www.holgermerlitz.de/globe/verzeichnung.html
Mit den neuen Resultaten ist klar, dass es bei der Wahl der geeigneten Verzeichnung fuer das Fernglas durchaus eine 'goldene Mitte' gibt, bei der die tonnenfoermige Verzeichnung des visuellen Raumes durch die kissenfoermige Verzeichnung des Fernglases genau kompensiert wird.
Die Hersteller sollten hier aktiv werden. Insbesondere sollte erst einmal sichergestellt werden, ob die Verzeichnung des Auges wirklich individuell starken Schwankungen ausgesetzt ist, oder ob das Experiment mit den Schachbrettern einfach zu ungenau, weil eventuell zu schwierig, ist. Hier sollte man nach Alternativen suchen und die Verzeichnung des visuellen Raumes so genau wie moeglich bestimmen, und anschliessend die kissenfoermige Verzeichnung des Fernglases darauf abstimmen. Dies wuerde ohne Zweifel einen Wettbewerbsvorteil schaffen.
Sollten sich die starken individuellen Unterschiede im Abbildungsverhalten der Probanden bestaetigen, dann waere es vielleicht an der Zeit, Okulare zu entwickeln, deren kissenfoermige Verzeichnung regelbar ist. Auf diese Weise koennte ein Beobachter sein Fernglas selber optimieren, auf sein eigenes Auge und auf die spezifische Anwendung.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz