Wir waren am Samstag bei Herrn Jülich, um uns einen Globus zu kaufen. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch über unsere Ferngläser gesprochen, denn im Sommer wollen wir zu meiner Schwester nach Neuseeland, da sollte man optisch und fototechnisch gut ausgestattet sein.
Wir haben über diesen Thread gesprochen, wie sieht mein zukünftiges Traumfernglas aus. Ich habe geantwortet, dass es dieses Traumfernglas schon gäbe, mein Leica 8x32 käme meinem Ideal sehr nahe. So ist dann der folgende Beitrag entstanden
Wir sind 2010 mit dem Wohnmobil durch Kanada gefahren. Vorher haben wir uns mit Ferngläsern ausgestattet und weil es nicht bei der einen Canadatour bleiben sollte, haben wir die Ferngläser sorgfälig ausgewählt.
Ich habe mich für ein Leica 8x32 entschieden, mein Mann hat ein Zeiss 10x42 gewählt.
Mein Mann hat das Zeiss inzwischen gewechselt und nimmt nun das 10x56. Ich habe bei dieser Gelegenheit ein paar aktuelle Ferngläser von Nikon und Swarovski probiert und sehe keinen Anlaß, das Leica auszuwechseln.
Das bedeutet nicht, dass ich da nicht noch Verbesserungspotential sehen würde, doch da handelt es sich um Kleinigkeiten, die man im Rahmen der Modellpflege erledigen wird.
Das Sehfeld ist für meine Tierbeobachtungen eigentlich groß genug, weil ich ein viel größeres Sehfeld nicht gleichzeitig übersehen kann, ein zum Vergleich bereitgestelltes Nikon 8x30 E hätte keine praktischen Vorzüge. Ich meine, dass ich mich bei der Detailbeobachtung auf einen Sehwinkel von maximal 2°-3° konzentrieren kann, da erlebe ich dann jedes Detail. Der Ring ausserhalb wird dagegen nur wahrgenommen, wenn eine höhere Aufmerksamkeitsschwelle überschritten wird. Im besagten Nikon war es mir nicht möglich, das komplette Sehfeld gleichzeitig zu übersehen.
Die Vergrößerung ist hoch genug. Ich verzichte auf das angestrengende Ruhighalten und die ständige Entfernungsanpassung und nehme dafür eine etwas reduzierte Detailinformation in Kauf. Beobachten zum Vergnügen, nicht als Aufgabe im Erkennungsdienst.
Die Farbwiedergabe ist sehr schön. Die Farben sind satt, leuchtend, man kann tausend Gelbtöne und noch einmal soviel Gelbgrüntöne auseinanderhalten, intensiver und dramatischer als im Zeiss meines Mannes.
Auch in ungünstigen Lichtsituationen ist das Leica überzeugend. Wir haben auf der Canadatour nur ein einziges Mal einen Bären gesehen, gegen das Licht ging er ruhig an einem glitzernden Flüsschen entlang. Das waren wunderschöne 5 Minuten unter schwierigen Lichtverhältnissen, wie schwierig kann man leicht ausprobieren, wenn man gegen die tiefstehende Sonne über Schnee oder Wasser beobachten will, es strengt an. Ich fand damals das Leica nicht überzeugend und habe mich um ein Fernglas bemüht, das diese Situation besser meistern kann. Ich habe kein einziges Modell gefunden, gleich gut schon, besser nicht. Da scheinen die Firmen schon nahe am Limit zu sein.
Karin Luhmer