> Das "Kommandantenglas" 8x60 von Zeiss Jena war aber für Anforderungen,
> für die heutige Gläser eben evtl. nicht mehr gemacht sind...
Da wird das Problem die Legendenbildung sein. Und Legenden sind nun mal meist sehr langlebig, selbst wenn sie längst wiederlegt wurden. Damals werden die Militärgläser besser gewesen sein als das, was bei Privatleuten so allgemein an Ferngläsern im Umlauf war. Und ausgemusterte Exemplare zu ergattern war erschwinglicher. Man bedenke, damals hatten die Leute wesentlich weniger Geld für Luxusdinge übrig als heute. - Und auch heute dürfte es die bessere Wahl sein, als die Billigscherbe aus dem Sonderangebot.
Klar sind Militärgläser für andere Anforderungen ausgelegt.
> Man sagt ja auch, daß die alten Ornis sehr oft mit den alten Gläsern
> unterwegs sind, woran das wohl liegt?
Bei vielen sicher die Macht der Gewohnheit. Ihre Art der Beobachtung und das benutzte Gerät sind sozusagen zusammengewachsen. Was völlig in Ordnung ist.
Das einzige, was mich stört, ist wenn missionarischer Eifer draus wird. Egal ob Anhänger der Tradition oder immer des Neuesten. Wenn versucht wird die persönliche Meinung als für die Allgemeinheit allein selig machend durch zu setzen.
> Und das hat nix mit einer veralteten Milewaschmaschine zu tun. Eher mit einer
> Stradivari...Es gibt alte Dinge die sind- obwohl in eineigen Punkten überholt-
> so genial, daß sie auch heut noch riesengroße Freude machen.
Die Geigen der alten Meister sollte man aus den Beispielen streichen. Man weiß heute, dass nur der legendäre Name ihre Beliebtheit ausmacht. Ihre Qualität ist doch nicht die absolute Spitze. Im echten Blindhörtest werden stattdessen deutlich moderne Instrumente bevorzugt. Was dann sofort kippt, wenn dieselben Personen wissen was sie hören. Da siegt dann die Psychologie.
Gruß, Bernhard