Nachdem ich lange in diesen Forum lese möchte ich auch etwas zum Thema beitragen. Besitze ein Minox BV 8x42 BR, sowie 3 Ferngläser aus der Nikon Action EX Serie: 12x50, 10x50 und 8x40. Zusätzlich ein 25x100 Chinaglas für atemberaubende Blicke in den Nachthimmel. Alles recht günstige Ferngläser mit denen ich aber zufrieden bin. Interessierte mich aber brennend was ein Premiumglas mehr bieten kann. Als ich im Onlinehandel einen starken Anstieg des Preisniveaus des von mir beobachteten und favorisierten Zeiss Conquest HD 10x42 beobachtete bestellte ich es schnell noch bei einen Onlinehändler zum alten Preis. Beim ersten Durchblick vermisste ich den erwarteten Aha- Effekt. Wahrscheinlich war die innere Erwartung eines ganz neuen Durchblickes doch zu hoch. Aber um so länger ich es in der Praxis nutze um so mehr gefällt es mir. Neulich beim betrachten des Jupiters sehr klare Darstellung der Monde ohne Überblendung des sehr hellen Jupiters und auch an der Venus war die Venusphase gut zu erkennen. Am Tage viel leichter und handlicher als die Nikon Action Serie. Insgesamt optisch ohne Schwächen. Bei mehreren Versuchen mit Stativ am Tage einen Schärfevorteil gegenüber den Nikonglas 10x50 zu finden blieb erfolglos. Entweder ist mein Glas so schlecht oder das Nikon so gut. Dies betrifft jetzt nur die Schärfe auf der Achse. Händling, Vergütung usw. sind deutlich besser. Grob gesagt ist die Helligkeit trotz viel größerer Öffnung des Nikon etwa gleich. Könnte die größere Öffnung des Nikon auch ein Vorteil für die Schärfe sein. Ich kenne ja aus der Astronomie die bessere Auflösung bei größerer Öffnung. Nun bot Zeiss in einer Werbeemail groß das Testen des Zeiss Victory HT an und ich machte mich sofort zu einen Vertragshändler in Heidelberg um meine Frage zu beantworten wo die Unterschiede zum Conquest HDliegen.Konnte die beiden Ferngläser mit 10x42 dann einige Zeit vorm Ladengeschäft testen. Bezüglich der Schärfe ohne Stativ durch das Handzittern keine wesentliche Unterschiede feststellbar. Dies wurde auch vom Verkäufer bestätigt. Auffallend sofort das hellere Bild mit etwas kühleren Farbbild. Ebenso die viel feinfühligere Scharfstellung.
Hier ist das Conquest tatsächlich zu schnell übersetzt, so das ich oft am Schärfepunkt etwas hin- und her fokussiere. Alles in allem für mich als Amateurbenutzer keine 1000€ mehr wert, so das ich am Ende des Vergleiches doch glücklich mit meinen Conquest HD bin. Nun zum Theme der Diskussion. Auch ich stellte beim genauen Fokkussieren vorallen in der Nähe ein manchmal leichtes Drifting zwischen Rechten und linken Okular fest, so das die Dioptrineinstellung nachkorrigiert werden musste. Bei freihändiger Beobachtung auf der Ferne fällt das nicht auf. Nur wenn ich das Glas auf meinen Grundstück sehr genau Teste. Ein Tribut an die zu schnelle Übersetzung. Ebenso muss man zum genauen Scharfstellen oft etwas hin und her fokkusieren, was in meinen Augen der vielleicht größte Schwachpunkt des Fernglases ist. Hier wäre es mir lieber eine langsamere Übersetzung mit einen längeren Fokkusierweg zu haben. Vielleicht eine halbe Umdrehung mehr. Fokkusierweg bei meinen 10x42 ca. 1 1/6 Umdrehungen.
Noch kurz zum Minox, für den Urlaub auf dem Schlauchboot ist mir das Zeiss zu wertvoll und hier schlägt sich das Minox zu seinen günstigen Preis sehr gut. Die Nikons in der Schärfe wie gesagt Super aber als Porroglas doch für unterwegs zu sperrig und schwer gegenüber den Dachkantengläsern. Und als letzter Pluspunkt der Dachkantgläser die Naheinstellung für Insekten oder die Vögelbeobachtung im Winter am Futterhaus.
Viele Grüße an die Profis wünscht Marko
Marko