Ich vermute, Herr Dr. Gutzeit hat das Problem aus einer anderen Sicht dargestellt.
Man kann Ferngläser so auslegen, daß die Kulisseneffekte beim Schwenken des Fenglases vom Beobachter als nicht so störend wahrgenommen werden.
Dann wird man aber üblicherweise ein geringes Maß an Verzeichnung hinnehmen müssen. Gerade Linien werden am Rande des Gesichtsfeldes nicht mehr gerade, sondern minimal durchgebogen abgebildet. Der Konstruktuer muß sich entscheiden.
Die Anforderung -Kulisseneffekt berücksichtigen- steht aber nicht im jedem Entwicklerpflichtenheft.
Ich vermute, auf genau diesen Fall wollte Herr Dr. Gutzeit hinweisen, denn dann gilt wirklich, daß bei Konstruktionen, die sich nicht um den Kulisseneffekt kümmern, die Unschärfe am Rand zu einer geringeren physiologischen Belastung der Beobachter führt als bei Konstruktionen, die hier auf erhöhte Randschärfe achten. Das hängt mit der Wahrnehmungsfähigkeit des Auges und der anderen Verarbeitung scharfer Strukturen zusammen.
Damit ich nicht falsch verstanden werde, nicht jedes am Rand unscharfe Glas ist unscharf, weil man diesen Sonderfall bei der Konstruktion berücksichtig hat.
Die Belastung durch den Kulisseneffekt beim Verschwenken kann bei empfindlichen Beobachtern bis zu Unwohlsein führen.
Momo