Dem kann ich 100%ig zustimmen. Das Nikon 8x42 HG und sein optisch baugleicher Nachfolger 8x42 HG-L hat nur 56° scheinbaren Sehwinkel, und das ist auch mir deutlich zu klein. Das Nikon 10x42 HG(-L) ist mit 60° diesbezüglich etwas besser, aber mir immer noch nicht ausreichend – ich bin durch Trinovids und Ultravids verwöhnt. Bei den 32-mm-Nikon-HG-Gläsern sieht es besser aus: Das 8x32 HG(-L) bietet 62,4° und das 10x32 HG(-L) sogar 65°, und das sind beides scho. Mit dem 8x32 HG bin ich bestens zufrieden, und es ist inzwischen mein meistbenutztes Fernglas, das 10x32 HG-L habe ich kürzlich bestellt, und ich warte schon mit Spannung auf sein Eintreffen. Ich zähle eben zu denen, die hoher Randschärfe mehr Bedeutung zumessen und die auch geringe Verzeichnung dem alternativ etwas geringeren Globuseffekt vorziehen.
Das mit 980 g wirklich viel zu große Gewicht der Nikon 42-mm-HG-Gläser ist allerdings bei den neuen HG-L-Modelle (L = lightweight) deutlich auf nur 795 g reduziert worden, und damit ist Nikon wieder mit Leica, Swarovski und Zeiss konkurrenzfähig. Dennoch würde ich mir diese Modelle wegen des kleinen Sehwinkels trotz der sonst exzellenten Abbildungsqualität nicht kaufen.
Zur unterschiedlichen Gewichtung der Randschärfe möchte ich noch ergänzen, daß es insbesondere bei Anwendungen vom Stativ aus und bei astronomischer Nutzung schon sehr nützlich, wenn nicht gar wichtig ist, ein möglichst randscharfes Bild zu haben.
Walter E. Schön