So schlecht waren die alten Schulungsunterlagen nicht, ich kann meine Schrift immer noch lesen und speziell für Sie formuliere ich es etwas sorgfältiger.
Ganz genau heißt es zur Bestimmung der Sehschärfe bzw. des Visus wird man nach DIN 58220 als Normsehzeichen den Landolt-Ring einsetzen. Das ist ein schwarzer Ring auf weissem Grund mit einer Öffnung, deren Breite der Strichdicke entspricht und die in 8 Richtungen schauen kann.
Landolt-Ringe wurden früher auf einer Tafel mit weiteren Prüfzeichen dem Prüfling vor die Augen gehalten. Es wurde auf ausreichend helle und blendfreie Beleuchtung geachtet.
Es gab Tafeln auf denen die Größe der Landolt-Ringe logarithmisch von 0,05 bis -0,5 und arithmetisch von 0,5-2,0 aufgedruckt waren. 0,05 gilt als Blind, siehe Sozialgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland.
Jetzt wollen Sie sicher noch etwas zur Größe des Prüffeldes wissen, es sollte mindestesn so groß sein, dass es für den Betrachter einem Sehwinkel von 4° entspricht.
Auch der Mindestabstand zwischen den Sehzeichen, die Beleuchtung, der Beobachtungsabstand einschließlich Toleranzen wurde festgelegt.
Möchten Sie noch etwas zur Materialausführung und zum Druck wissen?
Über die Optotypen muß ich Sie nicht informieren, da hilft sicher Ihre humanistische Bildung weiter, aber für die anderen Forumsleser, man meint Sehzeichen und unterscheidet zwischen symbolfreien ( Landolt, Snellen, Pflüger ) und den Buchstaben und Ziffern, die wir vom Sehtest kennen.
Für Kinder hat man spezielle Sehzeichen entwickelt und sogar für Hunde haben portugiesische Tierärzte eine Prüfmethode gefunden.
Wer heute zum Augenarzt geht, wird statt der Prüftafel Projektoren erleben. Die gab es zu meiner Ausbildungszeit noch selten, in meinen Unterlagen tauchen sie nicht auf.
Robert Fritzen