Robert Fritzen schrieb:
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> Noch einmal:
> die Antriebsprobleme bei einigen wenigen Ultravid
> werden unzulässig verallgemeinert. Viele kennen
> diese Probleme nur vom Hörensagen, Leica reagiert
> schnell und behebt diesen Schaden anstandslos. Die
> allermeisten Ultravid-Eigner sind mit der
> optischen und der mechanischen Qualität
> hochzufrieden.
> Was da in US-Foren geschieht, würde ich ebenfalls
> mit Vorsicht interpretieren wollen. Herr Jülich,
> den ich bisher noch nicht persönlich kennengelernt
> habe, ist in einem Telefonat jedenfalls fest davon
> überzeugt, die ganz wenigen Ausreißer
> herauszufischen. Ausreißer wohlgemerkt und die
> gibt es bei Zeiss und Swarovski, Nikon und Pentax,
> Canon sowieso und auch bei den Firmen, die ich
> nicht genannt habe.
> Ich hatte einmal ein Zeiss in Händen, daß war von
> Innen regelrecht mit Staub gepudert und zwar
> sichtbar beim regulären Gebrauch, nicht bei der
> Sichtkontrolle mit Schwanenhalslichtleiter vom
> Objektiv aus. Ich kenne üble einzelne Mängel bei
> Swarovski und beim Nikon HG.
> Liebe Freunde, diese Mängel muß der Händler vor
> dem Verkauf aussortieren, tut er es nicht, dann
> habt Ihr jahrelang Garantie. Bemerkt Ihr es nicht,
> Ihr kennt den typischen Satz "Ist mir bisher noch
> NICHT aufgefallen", dann scheint der Mangel ja für
> Eure Ansprüche erträglich zu sein.
> Ferngläser sind viel komplizierter und bestehen
> aus viel mehr Einzelteilen als den Meisten klar
> ist. Diese Teile müssen sorgfältig und präzise
> gefertigt werden und openibel montiert. Die Fette
> sollen jahrzehntelang ihre Schmiereigenschaften
> nicht verlieren, Korrosion verhindern und mit
> völlig unterschiedlichen Bedingungen
> zurechtkommen. Wundert es Euch, daß es da auch bei
> sorgfältigster Fertigung und durchdachter
> Konstruktion zu Mängeln kommen kann? Mich wundert
> es nicht, denn da arbeiten Gott sei Dank noch
> Menschen.
> Leica hat sich mit dem Antrieb, bzw. der
> Materialauswahl der Ultravids weit aus dem Fenster
> gelehnt. Die Vorteile sind nach einer Nacht im
> Gefrierfach zu spüren, die Nachteile sind noch
> eine geringfügig höhere Auffälligkeit, die der
> Service, sollte dem Händler ein Glas
> durchrutschen, beheben kann.
> Also keine Panik, auch wenn wir Deutsche sind.
> Robert Fritzen
>
Meiner Meinung und Erfahrung nach wird das Ultravid Problem mit der Fokussierung in Deutschland besonders unter den Ultravid-Besitzern schöngeredet, wer gibt schon gerne zu, daß ein Nikon HG bei wesentlich günstigerem Anschaffungspreis eine deutlich geschmeidigere Fokussiermechanik bieten als sein teureres Leica. Ich hatte 2 Ultravids in verschiedenen Geschäften getestet und beide waren absolut nicht zufriedenstellend bezüglich der Fokussierung (auch nicht von der Randschärfe, aber das ist ein anderes Thema). Ich hab´s dann auch auf die berühmten "Einzelfälle" geschoben, wobei man bei Produkten dieser Preisklasse zweifellos perfekte Endkontrolle erwarten sollte. Dann hab ich mir ein Jahr später bei ebay günstig ein 10x50er Ultravid ersteigert in absolut neuwertigem Zustand, wie sich dann herausstellte mit übelstem Slip-Stick-Effekt. Dieses brachte ich dann persönlich nach Solms zu Leica und nach 3 Wochen bekam ich es wieder, mit geringfügig verbesserter Mechanik aber dafür mit deutlich sichtbarem Fremdkörper im linken Okular. Also wieder zurück, nach 10 Tagen bekam ich ein komplett neues Glas mit endlich akzeptabler Fokussierung, wenn auch immer noch ein Stück von Nikon-HG-Mechanik entfernt. Das Glas werde ich bei ebay wieder einsetzen.