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Vor allem hatte ich keine Bedenken, dieses Fernglas auch in sehr unguenstigen Witterungsverhaeltnissen einzusetzen (starker Wind von der See, starker Regen). Ein 3-4-fach teureres Ultravid, FL oder EL haette ich vermutlich diesen Verhaeltnissen nicht ausgesetzt, obwohl diese Fernglaeser zweifelsohne ebenfalls dafuer geeignet sind. Zumindest mir waere immer der hohe Wert gegenwaertig und ich waere entsprechend (ueber-) vorsichtig.
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Ist vielleicht etwas am Thema vorbei, aber ich finde, dass Sie da einen interessanten Aspekt ansprechen, über den man mal diskutieren könnte. Ich bin nämlich der Ansicht, man kann dieser Klasse von Ferngläsern durchaus etwas zumuten. Die Ultravids, T*FL´s, HG`s und EL´s dieser Welt sind nämlich ganz genau dazu konstruiert, auch unter anspruchsvolleren Bedingungen ihren Dienst zu tun, und das würde ich ihnen auch zumuten ohne viel Angst um das wertvolle Stück zu haben. Ich denke, die grösste Gefahr für ein gutes Glas geht vom Benutzer selbst aus, und zwar von denjenigen, die sich an jedem kleinen Stäubchen auf den Objektive oder Okularen stören und sofort mit der Prozedur "Linsenreinigung" beginnen - das kann auf Dauer nicht gutgehen. Diese Premiumgläser sind für mich Gebrauchsgegenstände, die raus, an die Luft gehören, denn dazu wurden sie gemacht. Eine abendliche Kurzdusche mit Süsswasser bzw. destilliertem Wasser für die optischen Flächen und anschliessendes Trockentupfen, und die Sache ist auch bei einer Exkursion am Meeresstrand erledigt. Ich habe lange auf mein Glas gespart, es bedeutet mir sehr viel und ich gehe mit grosser Sorgfalt damit um. Aber ein Ultravid, Swaro EL, T*FL oder HG, das sich von einem Regenschauer erschrecken lässt, hat diesen Namen nicht verdient und ist viel zu teuer bezahlt - ich habe es doch unter einigem finanziellen Schmerz dafür gekauft, unter schwierigen Bedingungen eben noch das sehen zu können, was mich andere Gläser auf Grund ihrer Konstruktion, ihrer weniger guten Verarbeitung oder ihrer Optik nicht mehr sehen lassen. Natürlich ist das nur meine persönliche Spielart, damit umzugehen, und jeder hat das Recht, das anders handzuhaben. Ich kann es auch nachvollziehen, wenn man diese teuren, feinmechanisch-optischen Präzisionsinstrumente einfach in der Glasvitrine sammelt und sich, überspitzt gesagt, nur Sonntag abends bei untergehender Sonne und Windstille gelegentlich an ihnen erfreut. Ich fände es interessant, andere Einschätzungen und Verhaltensweisen zu erfahren. Im Übrigen: suum cuique.
MfG Peter Dörscheln