Sehr geehrter Hr. van den Berg,
Sie schreiben:
"Wenn die Vergrösserung nicht ausreicht um einen Vogel identifizieren zu können, wird so eine Situation für mich bestimmt nicht entschädigt durch ein eventuell grosses Sehfeld."
Damit haben Sie natürlich völlig recht. Andererseits, wenn ich einen schnell im Gebüsch umherturnenden Laubsänger wegen des kleinen Sehfelds bzw. der geringen Schärfentiefe eines 10x-Glases erst gar nicht ins Gesichtsfeld bekomme, nützt mir die höhere Vergrößerung überhaupt nichts, denn ich habe den Vogel verpasst, was mir vermutlich mit einem 7x-Glas nicht passiert wäre.
Man sollte abwägen, welches Glas in der Summe der Beobachtungssituationen das beste Ergebnis bringt, wobei das Auge des Beobachters auch eine wichtige Rolle spielt. Als Vogelkundler mit durchschnittlich guter Sehschärfe würde ich, vorausgesetzt ich hätte ruhige Hände, ein 8x oder sogar 10x-Glas zur Vogelbeobachtung wählen, Letzteres bevozugt in offener Landschaft mit vielen Wasserflächen ( wie z. B. in den Niederlanden ).
Wenn man dagegen aufgrund der hohen Sehschärfe seiner Augen schon mit siebenfacher Vergrößerung Details erkennen kann, für die ein Beobachter mit durchschnittlichem Visus 8 oder gar 10x vergrößern muss und dazu noch häufig in dichter Vegetation unterwegs ist, warum sollte man dann die erheblichen Nachteile der hohen Vergrößerung in Kauf nehmen?
Ihr Fazit "Wir sind ja auch alle individuelle Personen mit individuellen Präferenzen" trifft es auf den Punkt. Oder wie man im Rheinland sagt: Jeder Jeck is anders!
Weiterhin schöne Beobachtungen wünscht
Manfred Müllers