Immer in der Optik ist eine Vergrößerung einer jeder Linse / Linsengruppe mit einer Verschlechterung verbunden gewesen !
Es sei denn, es wird ein immenser Aufwand getrieben! Zum Beispiel kann man bei größeren Objektiven die Anzahl der Linsen erhöhen, aber dann werden wieder andere Fehler eingebaut: mehr Reflexe, mehr Glasdicke, ergo weniger Transmission!
Die Fotografen unter uns wissen es schon längst: wird Wert auf Qualität gelegt, so muß auf höchste Lichtstärke verzichtet werden!
Natürlich darf man nicht wieder Äpfel mit Birnen vergleichen: ein 5000 EURO APO-Summicron 2/180 mm von Leitz wird wahrscheinlich immer noch besser sein, als ein 7x billigeres Elmarit 4/180mm (welches aber auch 30 Jahre älter ist!), ein 2000 EURO ED Nikkor 2,8/200 mm oder ein Canon 2,8/200 mm derselben Preisklasse besser sein, als ein 400 EURO 4/200.
Auch gibt es Ausnahmen: z.B. das Mamyia 1,9/80 mm für die Mamiya 645 war besser, als das 2,8/80mm (aber auch 4x so teuer!).
Wer aber Repro-Objektive einsetzt weiss, dass deren niedrige Lichtstärke, oft 4,0 oder gar weniger (manmal nur 9!) ihre Gründe hat!
Auch die "Makro"-Objektive führender Hersteller hatten zunächst selten mehr als 4 oder 3,5, später wurden sie manchmal mit 2,8 gebaut, dann aber mit Riesenaufwand, z.B. war das Leitz Macro-Elmarit 2,8/100mm zwar besser, als das (ältere!) 4,0/100mm, jedoch viel voluminöser, hatte unglaublich viele Linsen und kostete ein Vermögen! Es hat mal ein Macro-Switar von Kern mit der Lichtstärke 1,8 gegeben, dieses Objektiv war aber (Herr Schön müßte sich erinnern!) eine eingefasste Flaschenscherbe; zwanzig Jahre später (vielleicht 1975?) hat Olympus ein exotisches macro 2/50 mm auf den Markt geworfen, dieses Objektiv hat sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert!
WENN bei Ferngläsern ein 3cm großes Objektiv mit dem selben Aufwand (also z.B. 3 Linsen) gebaut wird, wie ein 4cm großes, dann wird natürlich das Bild sichtbar schärfer sein.
Den Test kann jeder machen, der sein(e) Fernglasobjektiv(e) mit einer Maske künstlich verkleinert: plötzlich ist der Kontrast merklich besser, die CA kleiner! Das gilt für jedes Objektiv, ob Fernglas-, Foto-, Diaprojektions ... Jeder Hobby-Astronom weiss, wieviel schärfer ein 1:9 -Objektiv ist, als eins mit dem Öffnungsverhältnis 1:4 ! Manchmal ist sogar ein EINLINSER geringer Öffnung (z.B. 1:12 ) freier von chromatischer Aberration, als ein Dreilinser mit 1:4 Öffnung.
marc Champollion