Das ist eine plausible und interessante These. Mir scheint, dass die Ultravids wie auch die Trinovids generell etwas staerker vignettieren als vergleichbare Modelle von Swaro. Man kann sich dazu auch die Form der Austrittspupille "unter schraegem Winkel", wohl auch "Randpupille" genannt, anschauen: Bei dem 10x50 Trinovid, das ich im letzten Jahr benutzt hatte, war diese sehr stark beschnitten, beim Swaro 10x56 SLC jedoch nur leicht deformiert. Ob Streulichtunterdrueckung und Vignette jedoch wirklich derart stark anti-korrelierende Parameter sein muessen, ist damit natuerlich noch nicht bewiesen. Es mag ja, mit etwas mehr Aufwand, moeglich sein, ein Fernglas zu bauen, in dem sowohl Streulicht als auch Vignette nahezu abwesent sind.
Dies mag jedoch auch vom Prismensystem abhaengen: Albrecht Koehler schreibt zum Porro-System:
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Die klare Strahlführung durch das Prismensystem und die Verhinderung von Lichteinstreuungen durch eine geeignete Ausbildung der Prismenhalterung ermöglichen einen hohen Kontrast des Bildes. Das Auftreten von Aufhellungen im okularseitigen Lichtaustritt (Nebenpupillen), wie es auch bei hochwertigen Dachkantgläsern nicht immer sicher vermieden werden kann, wird vollständig ausgeschlossen und ermöglicht eine hohe Brillanz.
(Das stimmt jedoch nur, wenn die Porro-Prismen an den Hypotenusen eingekerbt werden, um eine ansonsten unangenehme Nebenpupille zu vermeiden).
Woanders habe ich gelesen, dass man gerade bei Fernglaesern mit Schmidt-Pechan Prismen den Strahlengang gern etwas staerker vignettiert, als es bei den meisten Porros der Fall ist. Dies hatte ich immer so interpretiert, dass man ja bei SP-Fernglaesern gern an Gewicht einspart, um sie besonders kompakt zu halten. Vielleicht liegt das jedoch zusaetzlich an einem unvermeidbaren Streulichtanteil, den allzu weite Strahlbuendel mit diesem kompliziert gefalteten Strahlenverlauf erzeugen wuerden.
Viele Gruesse,
Holger