Tobias, "kein CA auf der Achse" gilt nur für die Schärfeebene. Wenn man vor oder hinter der Schaerfeebene Farben erkennt, dann handelt es sich um eine longitudinale chromatische Aberration (Farblaengsfehler). Meist tritt dieses Problem in Kombination mit der Frequenzabhaengigkeit der sphaerischen Aberration auf (das nennt man Sphaero-Chromasie). Schon der alte Gauss hatte bemerkt, dass es nicht ausreicht, die sphaerische Aberration fuer nur eine Wellenlaenge zu korrigieren, und gefordert, dies fuer zwei weit separierte Wellenlaengen gleichzeitig zu erledigen. Er hat sogar schon achromatische Objektive berechnet, die diese Bedingung erfuellen (wenn ich mich nicht irre, benoetigt man dazu mindestens zwei Linsenelemente mit einem Luftspalt), und der dann noch sichtbare Restfehler wird noch heute als Gaussfehler bezeichnet.
Wolfgang Rohr erklaert diese Sachverhalte ganz gut anhand von Beispieloptiken.
Mir war gar nicht bewusst, dass diese Phaenomene auch bei normalen Handfernglaesern und den geringen Vergroesserungen um 10x bereits zum Problem werden koennen. Ich sollte oefter mal im Schnee beobachten :-)
Viele Gruesse,
Holger