Hallo Herr Severin,
Ihr Beitrag spricht etwas aus, was auch mich seit längerem beschäftigt. Ich interessiere mich seit Kindheitstagen z.B. für Ornithologie, Astronomie und Botanik und bin auf allen drei Gebieten auch vereinsmäßig aktiv. Tatsächlich sind auf allen drei Gebieten Jüngere und Frauen unterrepräsentiert (Ausnahme Botanik: da gibt es viele ältere Damen). In der Astronomie noch am wenigsten. Dieses Gebiet scheint noch am ehesten anzusprechen. Eine engagierte Jugendarbeit, der es gelingt, den Funken der Faszination überspringen zu lassen, verspricht hier und dort noch am ehesten Erfolg. In den Medien, besonders im TV, kommen diese Themen und die Tatsache, dass man sich damit auch aktiv beschäftigen kann, praktisch nicht vor. Gleichzeitig fehlen heutzutage in Deutschland Leute wie Hoimar von Ditfurt, Heinz Sielmann und durchaus auch Bernhard Grizmek, welche über besondere Fähigkeiten verfügen, naturwissenschaftliche Themen in anprechender Weise zu vermitteln. Die Sendung von Herrn Lesch auf Bayern Alpha möchte ich von diesem Vorwurf allerdings ausdrücklich ausnehmen. Leider kann man sie bei uns nicht empfangen. Diese Sendung zeigt, dass es keineswegs besonderer technischer Mittel bedarf, um solche Themen fesselnd zu präsentieren. Entscheidend bleibt der Mensch als Faktor für Wissens- und Verhaltensvermittung. Hier sehe ich die ältere Generation in einer Pflicht, die an Bedeutung derjenigen nicht nachsteht, welche der jüngeren obliegt. In vielen einschlägigen Internetforen treffen Anfänger nach meinem Eindruck häufig auf zu viel Besserwisserei und zu wenig auf das, was eigentlich die Faszination in der Beschäftigung mit naturwissenschaftlichen Themen ausmacht.
Stephen Green