Das Kowa Genesis 10x33 ist nicht extragalaktisch gut, es ist einfach gut. Ich denke, Sie sind bei Ihrem Vergleich auf den etwas übersteigerten Kontrast des Leica-Glases 'hereingefallen'. Der ist wirklich sehr angenehm, weil er sehr rasch Kleinigkeiten erkennen lässt und z.B. das Bestimmen von Vögeln erleichtert. Das Bild im Kowa ist nicht 'matschiger', es zeigt mir im Vergleich ohne Fernglas hingesehen/durchs Fernglas hingesehen dasselbe Bild. Ganz im Gegenteil, die sichtbaren und auch die kaum sichtbaren Farbsäume lassen das Bild unscharf werden. Wenn ein Kowa-Fernglas also weniger Farbsäume zeigt, ist das Bild bestimmt nicht 'matschiger' als beim Blick durch ein Leica. Die Farben, besonders die rote Farbe, werden beim Ultravid in ihrer Intensität leicht verstärkt. Daher wirken sie auch intersiver und leuchtender als in der Natur. Ich geniesse oft diese Farbverstärkung, weiss aber, das mein Kowa mir das unverfälschte Bild (jedenfalls für meine Augen) zeigt.
Die Helligkeit können Sie am Tage ohnehin nicht vergleichen. Da sind, dieselbe Qualitätsstufe vorausgesetzt, die 32/33 genauso hell wie die 42/44 und auch die 50er erscheinen nicht unbedingt heller. Helligkeitsunterschiede bemerken Sie erst dann, wenn sich Ihre Pupille über den Wert der AP des Fernglases öffnet und Sie dann zu einem Glas mit grösserer Oeffnung greifen.
Ich habe über die Jahre festgestellt, das ich mich sehr rasch an das gebotene Bild einer Fernglasmarke gewöhne und beim Blick durch ein Glas eines anderen Herstellers erstmal das gewohnte Bild (Helligkeit, Farbe, usw.) vermisse. Die Produkte der Topphersteller sind aber so gut, dass ich nach längerem Schauen durch ein z.B. Swarovskiglas mich erstmal wieder an das Bild eines Leica oder Kowa gewöhnen muss. Aber das dauert maximal eine Minute. Die minimalen Unterschiede sind also kein Qualitätsmerkmal sondern Ausflüsse der Herstellerphilosophie. Und hängen eventuell auch mit dem Entwicklungsstandort zusammen. Jedenfalls schlagen meine uralten Swaroski Habichte mit ihrem leichten Gelbstich in der Bergen (ab 1000 Metern Höhe) alle meine Leica-Gläser, die wiederum in der Ebene (in Deutschland) mir das bessere Bild bieten. Kowa gefällt mir aufgrund des 'natürlicheren' Seheindruckes noch besser, in den Bergen hatte ich mein Kowa-Glas noch nicht mit. Das werde ich in diesem Sommer überprüfen.
Michael Brücker