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mediterrane Grasmücken - eine Herausforderung an die Fernoptik

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MP
22. Oktober 2007 13:59
Letzte Woche waren wir (drei langjährig erfahrene Beobachter) auf Zypern. Unsere Ausrüstung bestand aus einem alten 60er Kowa-Prominar + leichtem Manfrotto-Alu-Stativ, Zeiss Diascope 85 FL + mittelschwerem Manfrotto-Alu-Stativ, Leica APO-Televid 77 + Gitzo Carbon-Stativ sowie aus den Ferngläsern Leica Trinovid 10x42 BA, Zeiss 10x40 B/GA Dialyt + Zeiss Victory 10x42 Fl neuester Bauart. Das Wetter erwies sich als ausgesprochen heiß (bis 30° im Schatten) mit zunehmend drückender werdenden Temperaturen, die ganze Insel schien von Staub überzogen.

Wir wollten neben den Kleinvögeln in Garrigue und Macchia auch rastende Limicolen, ziehende Großvögel und Seevögel im Gebirge und an der Küste beobachten und nahmen deshalb auch die großen Spektive mit.

Manche Kleinvögel erwiesen sich wie befürchtet als das mit Abstand anspruchsvollste Bestimmungsproblem, Geschwindigkeit ist unter solchen Bedingungen alles. Im Normalfall muss der Beobachter ein Stativ samt Spektiv auf der Schulter tragen und in vielen Fällen gleichzeitig mit einer Hand das Fernglas ans Gesicht reißen und blitzschnell fokussieren, und dann sieht er meist nur eine sich im 1. Winterkleid befindende mediterrane Grasmückenart weghuschen, die höchstens ruft, aber natürlich nicht singt. Ist so ein Vogel erst einmal im Innern der niedrigen, oft stacheligen Vegetation verschwunden, wird man meist vergeblich auf einen brauchbaren Anblick hoffen. Ich schätze, dass wir nur etwa 10% der Grasmücken 3 sec oder länger sahen, auf Grund der Rufe oder einiger weniger singenden Altvögel konnten wir mehr bestimmen, aber das war richtig Arbeit. Schwarzkehlchen und Steinschmätzer sind dagegen auch was für die Spektive, zum Teil auch einige Laubsänger. Eine sichere und schnelle Fokussierung ist unter solchen Bedingungen das Wichtigste, daher würde ich es begrüßen, wenn Erfahrungsberichte auf diesen (für den Himmelsbeobachter sicher weniger) wichtigen Punkt mehr als bisher eingehen würden, z.B. so, wie Herr Schön und Herr Merlitz dies vor einigen Wochen vorschlugen. Daneben sollte das Fernglas möglichst einhändig bedienbar sein, das ist zwar immer reichlich wacklig, aber viel besser als nichts. Ärgerlich für mich war in diesem Zusammenhang eine völlig überraschend und natürlich auch nur kurz fliegende Doppelschnepfe, die ich deshalb nicht richtig ins Bild bekam, weil ich erst das Stativ absetzte, um noch zweihändig beobachten zu können. Dagegen lobe ich mir einen unglaublichen Trupp von über 3000 Rosapelikanen, den wir auf seinem Weg über die Insel Richtung Libanaon oder Israel ausgiebig bewundern konnten und der wohl für jeden von uns den ästhetischen Höhepunkt unserer Tour darstellte. Die riesigen Segelflieger schwebten in mehreren Keilen wie weiße Luftballons ein und kreisten fantastisch im Aufwind.

Weitere Schlussfolgerungen: Das 60er Spektiv ist unter den gegebenen Bedingungen mit Carbon-Stativ erwartungsgemäß von den Stativ-Spektiv-Kombinationen am besten für Kleinvögel und im Gebirge geeignet, am Wasser und am Felsen ist es den beiden großen Spektiven wegen der geringeren Vergrößerung unterlegen. Das mittelschwere Alu-Stativ ist auch zusammen mit dem leichteren Diascope 85 zu schwer für Macchie, Halbwüste oder Gebirge, die Carbon-Stativ-Kombination mit Leica APO 77 erwies sich hier als besser geeignet trotz des schwereren Spektivs, und das bestätigt mich in meiner Meinung, dass die Gewichtsunterschiede der großen Spektive meist nicht so entscheidend sind wie das Stativ, zumal auch große Zoom-Okulare etwas wiegen!

Ob Stativauszüge mit Dreh- oder Klemmbefestigungen versehen sein sollten, möchte ich nicht eindeutig entscheiden. Das Drehen kann länger dauern, dafür bleibt man im Gestrüpp oder Wald weniger leicht hängen und es lösen sich keine Befestigungsschrauben.

Übrigens erwies sich auch LotuTec im staubigen Zypern als sehr angenehm für die Reinigung und wird von mir jetzt als wichtiger angesehen als vorher (wenngleich nicht als kaufentscheidend)!

MP
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

mediterrane Grasmücken - eine Herausforderung an die Fernoptik

MP 2232 22. Oktober 2007 13:59

Re: mediterrane Grasmücken - eine Herausforderung an die Fernoptik

Sebastian Langer 1237 22. Oktober 2007 14:54

Ein 7x-Glas wäre besser geeignet gewesen!

Manni 1064 22. Oktober 2007 16:29

Re: sehr fraglich, Stativgewicht und Fokusssierweg sind wichtig

MP 1197 22. Oktober 2007 18:28

10x einhändig kann nicht funktionieren

Manni 1033 22. Oktober 2007 20:39

Ich betreibe hier lieber keine Schwarz-Weiß-Malerei

MP 1177 23. Oktober 2007 01:26

Der ideale Fokustrieb, nachgefragt

Karlchen 1196 23. Oktober 2007 04:58

Wenn ich Zeit habe, "messe" ich nach, Umdrehungszahl ist vermutlich nicht alles

MP 1242 23. Oktober 2007 09:39

Einstelldifferenz 5m bis unendlich bei Zeiss, Leica, Nikon und Swarovski

MP 1115 28. Oktober 2007 15:31

Re: sehr fraglich, Stativgewicht und Fokusssierweg sind wichtig

Kilian Emmerling 1029 23. Oktober 2007 08:21

Re: sehr fraglich, Stativgewicht und Fokusssierweg sind wichtig

Michael Brücker 1208 23. Oktober 2007 08:53

Bei allem Disput, in einem Punkt sind Sie einig, kein 32er Modell

Volker Werres 991 23. Oktober 2007 10:44

Schon 32-er Modelle, aber dann meistens 8 x

Dick van den Berg 1013 23. Oktober 2007 11:49

Re: Bei allem Disput, in einem Punkt sind Sie einig, kein 32er Modell

Michael Brückjer 1017 23. Oktober 2007 11:54

Re: Bei allem Disput, in einem Punkt sind Sie einig, kein 32er Modell

Manni 1062 23. Oktober 2007 12:02

Swarovski 8,5 x 42 EL für Vogelkunde fast ideal

MP 1112 23. Oktober 2007 14:19

Ich widerspreche aus Erfahrung

Norbert Weigand 1054 23. Oktober 2007 20:53

Re: Ich widerspreche aus Erfahrung

Michael Brücker 998 24. Oktober 2007 16:55

Ich habe den gleichen Eindruck wie Herr Brücker

MP 1053 24. Oktober 2007 18:55

Re: Ich habe den gleichen Eindruck wie Herr Brücker

Dirk Kurbjun 1025 26. Oktober 2007 20:38

Fokussierwege bei meinen Gläsern

Labrador 1126 24. Oktober 2007 00:37



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