Genau OhWeh -
obwohl ich mich schon seit nicht wenigen Jahren an ornithologischen Monitoring-Programmen 'versuche', stelle ich doch immer noch fest, dass die eigentlichen 'Kenner' (Profis) einen Vogel durchaus mit 1x Vergrösserung ansprechen (sprich: bestimmen) können, indem sie schon anhand des Verhaltens, des Biotops, der Jahreszeit sowie weiteren Randbedingungen und entsprechenden derartigen Kombinationen blitzschnell eine Vorauswahl treffen. Im angelsächsischen Raum ist sowas als 'Jizz' bekannt. (Rob Hume - Birds by character)
Gelingt dies nicht in Sekundenschnelle, nehmen sie ihre 'Uralt-Scherbe' mit der blauen, abgeschabten MgF-Vergütung, positionieren das Glas aus der Vorkriegszeit oberhalb der Tränensäcke und brummen beiläufig 'Seggenrohrsänger' in den Rauschebart.
Und unsereins steht hilflos suchend mit der anatomisch geformten, höchstwertig vergüteten Optikpreziose in der Hand ungläubig staunend daneben - mühsam noch ein 'wo-denn-verdammt-nochmal' unterdrückend, um nicht vollends dämlich über die 'Investitionsruine' Rechenschaft ablegen zu müssen.
Lässt man diese Ornis aber dann doch mal einen Blick durch den moderneren 'Guckkasten' werfen, kommt zumeist ebenso brummig ein verhaltenes 'auch-ganz-schön' herüber - was wohl den frustrierten Leica-Träger vor der Hobbyaufgabe bewahren soll, dessen gruppendynamische Zugehörigkeit jedoch wiederum in Frage stellt.
feinoptische Grüße
Manfred Gunia