Leider hatte ich im obigen Beitrag vergessen, noch einen wichtigen Aspekt zu erwähnen. Da Ihre Fragestellung zeigt, daß Sie doch schon mit dem Aufbau eines Fernglases oder Fernrohrs vertraut sind, werden Sie wissen, daß man am Ort des Zwischenbildes oder ganz in seiner Nähe (also dort, wo man auch die Bildfeldebnungslinse(n) anordnet) eine sog. Feldlinse einbauen kann, die dazu dient, im Randbereich des Zwischenbildes die von diesem kommenden und „nach außen driftenden“ Lichtstrahlen wieder zur optischen Achse hin abzuknicken, damit der Okulardurchmesser nicht unnötig groß werden muß. Andernfalls könnte es sein, daß man von dem in der Feldblendenebene entstehenden Zwischenbild nur den zentralen Bereich sieht.
Leider muß diese Feldlinse eine Sammellinse sein, also das Gegenteil einer Zerstreuungslinse, die man für eine bessere Bildfeldebnung brauchte.
Man löst oder entschärft also mit dem Bildfeldebnungssystem ein Problem, schafft oder vergrößert aber ein anderes. So wird die Entscheidung zwischen besserer Bildfeldebnung und besserer Randausleuchtung des Bildfeldes zur Gratwanderung oder zum Zwang, die Okulare zu vergrößern, und beschert vielleicht auch ein schlechteres Einblickverhalten.
Die Sache ist daher alles andere als einfach, und so wird auch durch Kenntnis solcher Probleme immer verständlicher, warum sehr gute Ferngläser sehr teuer sind und sie dennoch nicht in jeder Beziehung das Optimum, sondern manchmal nur Kompromisse bieten können.
Walter E. Schön