Die EL-Gläser erkaufen meines Wissens die höhere Randschärfe mit etwas geringerer Bilddefinition in der Mitte, was aber für viele Beobachter unter der Wahrnehmungsgrenze liegt und daher insgesamt für einen angenehm gleichmäßigen Bildeindruck über das Bildfeld sorgt. Für Beobachter mit überdurchschnittlichem Visus ist die bessere Mittenqualität eines vergleichbaren Zeiss oder Leica aber wahrnehmbar. Wenn Sie lieber Messwerten vertrauen: Ich meine mich auch dunkel an Vergleichstests zu erinnern, in denen den ELs eine niedrigere Definition in der Bildmitte attestiert wurde. Falls Sie zu den Beobachtern gehören, die dies nicht wahrnehmen können, trauen Sie lieber Ihren Sinnen statt den Messwerten, und greifen sie bedenkenlos zu einem EL. Selbst wenn Sie den Unterschied im direkten Vergleich sehen, kann er für Sie so gering ausfallen, dass sie ihn zugunsten der höheren Randschärfe gern in Kauf nehmen.
Es soll allerdings auch Beobachter geben, die vorzugsweise mittig durch ihr Glas schauen und den Randbereich natürlicherweise hauptsächlich für das indirekte Sehen nutzen. Ein solcher Beobachter blickt seltener direkt zum Sehfeldrand, da er eher gleich das ganze Glas schwenkt. Wenn er dann noch einen überdurchschnittlichen Visus hat, wird er für höhere Mittendefinition oder andere Qualitäten vielleicht gern etwas periphere Bildqualität opfern.
Probleme hat nur, wer sich verhält wie ein Indianer, der alle Vorteile für sich haben will. Oder, wer nicht einsehen mag, dass sich manche Dinge gegenseitig ausschließen. Oder, wer seine Sicht der Dinge und seine Prioritäten auch für die aller anderen hält oder sie ihnen oktroyieren möchte, weil er für alle das Beste will. Aber wer denkt schon so.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.03.08 05:06.