Rennradler schrieb:
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> In der festen Ãœberzeugung, dass ich ein reiner
> Schönwetter-Frischluftfan bin, der generell an
> seinen freien Tagen nicht zu früh aufsteht und
> wohl auch weniger in der Dämmerung beobachten
> wird, habe ich mich anschließend auf die
> Begutachtung der 10x32 Klasse gestürzt.
> Können Sie hierzu einige Tipps geben? Lässt man
> doch besser die Finger davon? Die Situation, dass
> ich das Glas BEI SCHÖNEN WETTER im Wald benutzen
> möchte wird kommen, wenngleich selten. Holger
> Merlitz hat darauf hingewiesen, dass 10x32 hier
> schon zu dunkel sein kann.
Auch wenn ich mich etwas wundere, wie wenig genau Sie selbst zu wissen scheine, was Sie eigentlich wollen, ein paar Kommentare zu 10x32 Gläsern: Ich teile die Einschätzung von Holger Merlitz und einigen anderen hier, dass ein wirklich universell einsetzbares Fernglas eine Austrittspupille von ca. 5 mm haben sollte. Damit wäre man bei 8x40 beziehungsweise, wenn man die 10fache Vergrößerung bevorzugt, bei
10x50 angekommen. Die Gläser bringen in der Dämmerung deutlich mehr und sind, was ich genauso wichtig finde, auch bei hellem Licht deutlich leichter zu benutzen - man "trifft" die Austrittspupille einfach leichter. Genau aus dem Grunde bevorzugen einige Beobachter auch am hellichten Tage 7x42 Gläser.
Allerdings sind 10x32 Gläser nach meiner Erfahrung auch im Wald oder an dunklen Tagen im Winter nicht so kritisch, wie immer wieder gesagt wird. Entscheidend ist meiner Ansicht nach, dass das Glas vom Einblickverhalten und der Gestaltung der Augenmuscheln her optimal zu einem passt, damit man man die Austrittspupille des Glases möglichst leicht "trifft", besonders, wenn es schnell gehen muss oder man etwas außer Atem ist. Natürlich sind Gläser mit größeren Austrittspupillen (bei gleicher optischer Qualität) auch dann überlegen, aber man kann auch mit einem 10x32 glücklich werden, zumal die Gläser auch ihren Charm haben: Sie sind leicht und handlich, man hat sie leichter wirklich immer dabei, auch dann, wenn man nicht unbedingt damit rechnet, ein Fernglas zu brauchen.
Übrigens hat sich ein Freund, ein sehr erfahrener Vogelbeobachter, die viel reist, genau aus dem Grunde ein 10x32 zugelegt. Er ist sehr zufrieden, und wenn er hier einmal nachts unterwegs ist, nimmt er eben ein anderes Fernglas, in seinem Falle ein 7x45. Ich selbst bevorzuge 10x40/10x42 als "Universalglas" und nehme nachts ein 8x50, liebäugele jedoch selbst mit einem 10x32.
Wenn Sie sich zu einem 10x32 entschließen sollten, würde ich mir übrigens vier Fabrikate anschauen: Leica, Nikon (das 10x32 High Grade), Swarovski und Zeiss. Kaufen würde ich mir das, mit dem ich am besten zurecht komme.
Hans