Klaeser schrieb:
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> Wer einmal schlechte Erfahrung gemacht hat, wird
> vorsichtig, so geht es mir mit Eschenbach. Da Sie
> ihr Loblied aber auch intensiv begründen, lasse
> ich mich gerne eines Besseren belehren. Eschenbach
> wird allerdings meist bei Optikern vertrieben, die
> zumindest hier kaum ein geeignetes Glas zum
> Vergleichen anbieten, da muss alleine mein
> Hensoldt herhalten. Ich werde mich mal umsehen ob
> ich hier eines finde.
Ich habe bisher Gläser von Eschenbach auch nur mit der Kneifzange angefasst. Das Trophy ED fand ich dagegen sehr ordentlich. Ob es auch über längere Zeiträume durchhält, kann ich natürlich nicht sagen. Und dass ich z.B. ein Leica Trinovid 8x42 (der neuen Serie) vorziehen würde, schon weil ich darauf vertraue, dass die Gläser mechanisch gut sind, nicht nur optisch, steht außer Frage. Nur kostet das Glas als 8x42 dann auch mehr als das Doppelte.
> Zum Punkt der Notwendigkeit eines Top-Glases ist
> mir vollkommen klar, dass gute Artkenntnis
> wesentlich effektiver ist die Artbestimmung
> erfolgreich zu gestalten. Auch reicht z. B. mein
> Hensoldt zur Beobachtung grundsätzlich völlig
> aus. Nichtsdestotrotz hat es mir in den Jahren
> seine Grenzen gezeigt. Wieviel besser die
> empfohlenen Gläser sind, ist mir allerdings noch
> nicht klar. Mehr Sehfeld und mehr Helligkeit,
> bessere Nahdistanz, höhere Randschärfe brauche
> ich nicht unbedingt, werde ich aber sicher
> genießen. Die Tendenz der Antworten war ja doch,
> dass in der anberaumten Preisklasse ein
> Unterschied sichtbar sein wird.
Der Hauptunterschied wird im Kontrast und der Transmission liegen, und da wird er deutlich sein. Sehr deutlich. Das das Hensoldt 8x30 ein richtig gutes Gesichtsfeld hat, werden Sie bei den meisten Dachkantgläsern in der Hinsicht eher Abstriche machen müssen, fürchte ich.
> Kann jemand denn sagen, ob die größere Öffnung
> von 30 auf 32 oder 33 mm schon sichtbar mehr
> bringt in der Dämmerung? Oder muss der
> Unterschied schon größer sein.
Das bringt etwas, aber nicht viel. Jedenfalls nicht soviel, dass ich davon eine Kaufentscheidung abhängig machen würde. Der Sprung zum 8x42 ist dagegen in der Dämmerung deutlich, wobei ich meine, dass Gläser mit 5mm Austrittspupille auch am Tage "netter" sind, ohne dass ich das seriös begründen kann. Es gibt einen Grund, warum einige Beobachter auch am Tage mit 7x42ern rumlaufen, und dabei geht es nicht nur um die größere Tiefenschärfe bzw. den näheren Nah-Unendlichpunkt bei 0 Dioptrien Akkomodation. Das muss man ausprobieren.
> Bezüglich Ihrer Anmerkung des Geldausgebens. Das
> ist halt immer relativ. Ich bin bestimmt kein
> reicher Mensch. Aber das Geld stelle ich mir zur
> Verfügung und spare lieber sonstwo. Ich fahre zum
> Beispiel einen Kleinwagen der Marke "Hauptsache
> billig". Wenn ich bei einem Ultravid Luftsprünge
> vor Freude mache (oder bei einem EDG oder oder)
> beim Durchsehen werde ich auch meinen Kontostand
> befragen und oberhalb meiner selbstgesetzten
> Preisgrenze zuschlagen. Wenn mich das Eschenbach
> beglückt, nehme ich es natürlich auch gerne
> billiger.
Die Einstellung finde ich gut. Wobei ich statt des Ultravid mir eher ein Trinovid ansehen würde. Oder auch ein Leica 8x42 BL (Belederung statt Armierung, dadurch für ein Glas mit diesen Daten unschlagbar leicht), wenn man einmal bei Leica bleibt.