Vielen Dank fĂŒr Ihren Bericht. Ăbrigens sind Sie der erste hier, der ein 8x54 HT in der Hand gehalten hat ... :) Schön zu hören, dass das Glas wirklich richtig gut ist. Ich muss es mir unbedingt einmal anschauen, auch wenn es fĂŒr mich wegen des zu eng bemessenen Dioptrienausgleichs (nur +/- 3 Dioptrien!) nicht in Frage kommt. Was Sie allerdings meiner Ansicht nach unbedingt tun sollten, wenn Ihnen das 8x54 HT so gut gefallen hat, ist, sich ein 8x42 HT anzuschauen. Das ist ja der "kleine Bruder" des 8x54, mit einer meiner Ansicht nach groĂartigen Optik und preislich etwas vertrĂ€glicher. Und vom Gewicht her sowieso.
Dass auch die anderen GlĂ€ser, die Sie in der Hand hatten, Ihr Hensoldt an die Wand gespielt haben, wundert mich nicht. Ăberhaupt nicht. Das Hensoldt dĂŒrfte, wenn es innen absolut sauber ist, und nicht wenige dieser GlĂ€ser sind das nicht, sondern haben einen minimalen Belag auf den Prismen, eine LichtdurchlĂ€ssigkeit von ca. 80% haben, die anderen GlĂ€ser liegen bei gut 90 %. Ein Unterschied von 3 % ist, so sagt man, mit dem menschlichen Auge zu sehen. Der Kontrast, und genau darauf kommt es bei dem Eisdielenvergleich an, ist bei den neueren GlĂ€sern einfach besser, und zwar deutlich. Das heiĂt jetzt nicht, dass das Hensoldt "schlecht" ist, aber die anderen GlĂ€ser sind eben besser, da aus einer anderen Generation, und als "Hardcoreglas" ist das Hensoldt Klasse. Ich nehme auf lĂ€ngeren Touren (und natĂŒrlich auf Reisen) neben meinem "Hauptglas" ein Hensoldt mit (wenn auch die neuere Variante), um fĂŒr den Fall der FĂ€lle eine Reserve zu haben.
Ăbrigens finde ich Ihren "Eisdielenvergleich" wirklich gut, denn diese Situation (man schaut vom Hellen in einen dunklen Raum) ist in der Beobachtungspraxis alles andere als selten. Diese Situation hat man immer, wenn man z.B. in einen dichten Busch schaut oder wenn man auf den Rand eines Nadelwaldes schaut. Sie ist wirklich praxisnah!
Der Einblick der Conquests HD - ja, den finde ich auch etwas gewöhnungsbedĂŒrftig, speziell beim 8x42 sind fĂŒr mich (ich trage keine Brille) die Augenmuscheln zu kurz. GerĂŒchteweise hat Zeiss reagiert und die GlĂ€ser mit etwas lĂ€ngeren Augenschmuscheln ausgestattet, irgendwann Ende letztes Jahres. Genaueres weiĂ ich jedoch nicht darĂŒber. Da sollte man eventuell einmal bei Zeiss nachfragen, die Augenmuscheln sind problemlos austauschbar.
Zu den Ăberlegungen 30er/32er gegenĂŒber 42er: GlĂ€ser mit einer Austrittspupille von ~5mm sind schon universeller als GlĂ€ser mit einer kleineren Austrittspupille, bei (noch) akzeptablem Gewicht. Dass das Gesichtsfeld kleiner ist, ist dem Versuch geschuldet, das Gewicht niedrig zu halten, da bei groĂen Gesichtsfeldern die Prismen zu groĂ und damit zu schwer werden. Letztlich muss man da selbst entscheiden, was einem wichtig ist. Ich selbst benutzte meist GlĂ€ser mit 4mm Austrittspupille (8x32, 10x42), wĂŒrde ich mir jetzt ein neues Dachkantglas kaufen, wĂŒrde es ein 8x42. Ein 8x54 oder 8x56 wĂ€re mir als Universalglas eindeutig zu schwer. Meine "Komfortgrenze" liegt bei 800gr, im Idealfall sollte ein Glas fĂŒr mich nicht mehr als 700 gr wiegen.
Die Sache mit dem Nahbereich sehe ich etwas anders als Sie - ich finde, ein Nahbereich von ca. 3m reicht, zumal ein erweiterter Nahbereich nicht umsonst ist, da die Fokussiermechanik komplizierter wird etc. Wie es so schön im Englischen heiĂt: "There ain't nothing like a free lunch". Wenn allerdings der Nahbereich fĂŒr Sie wirklich wichtig ist, kommen die LeicaglĂ€ser nicht in Frage. Leica ist konservativer als z.B. Zeiss, der Nahbereich liegt je nach Modell bei den 8x42 GlĂ€sern zwischen 3 und 3,5m. Ăbrigens ist das Leica Trinovid 8x42 fĂŒr ca. âŹ1200 zu bekommen, es hat allerdings auch ein etwas engeres Gesichtsfeld als das Ultravid sowie einen etwas weiteren Einstellabstand (3,5m) und ist etwas schwerer (810 gr). Aber optisch gefĂ€llt es mir wirklich gut, mit der leicatypischen Abstimmung.
Noch ein Wort zu Swarovski: Das SLC ist optisch ein richtig gutes Glas, finde ich. Von dem Glas sind noch zwei unterschiedliche Bauarten unterwegs, die Ă€ltere (8x42 HD) und die neuere (8x42). Optisch sind sie nach allem, was ich weiĂ, gleich, die neuere Version hat jedoch einen vereinfachten Mitteltrieb mit lĂ€ngerer Naheinstellgrenze. DafĂŒr ist die neuere Version auch preislich gĂŒnstiger, sie liegt bei gut ⏠1400. Ob die neueren Versionen auch einen sauberer laufenden Mitteltrieb haben als viele (aber beileibe nicht alle!) GlĂ€ser mit dem erweiterten Einstellbereich, vermag ich nicht zu sagen, dazu habe ich zu wenige GlĂ€ser dieser Bauart in der Hand gehabt. Ich finde das Ă€rgerlich, da die SLC und die Swarovisions richtig gute GlĂ€ser sind (besonders das 8x32 und das 10x50, die sind Klasse, finde ich), aber in der Preisklasse erwarte ich grundsĂ€tzlich sauber laufende Mitteltriebe.