Was haben wir bisher gelernt?
Die Herren sind sich einig, daß ein Zeiss Victory 8 x 32 FL ein sehr gutes Glas in seiner Klasse ist.
Pro kleine Gläser plädiert Herr Schön mit dem Argument, diese wären herstellungstechnisch leichter zu beherrschen. Ich verstehe dieses Argument so, daß es weniger Probleme mit der Fertigung gibt, was mich überrascht, oder daß es konstruktiv bei gleichem Aufwand einen Vorteil bringt, wenn die Linsendurchmesser kleiner sind, was meine Kenntnisse weit übersteigt.
Herr Schön sieht also Vorteile in der Konzeption.
Pro große AP argumentieren Herr Mackenbrock, Herr Merzenich und Herr Münschow. Aber aus verschiedenen Gründen. Herr Mackenbrock und Herr Münschow beziehen sich auf Handling und Praxistauglichkeit, Herr Merzenich argumentiert physikalisch mit dem besseren Kontrast, was aber liest man weiter, ganz offensichtlich umstritten ist.
Pro Freiheit und Platz für den Konstrukteur argumentiert Herr Wehr. Er bemängelt an den kleinen Gläsern, die Einschränkungen, die dem Konstrukteur bei der Beherrschung von störendem Fremdlicht, Falschlicht usw. auferlegt werden. Er bringt ein entscheidendes Argument gegen die hauteng auf Taille geschnittenen Gehäuse, die wir so lieben und die deshalb auch angeboten werden.
Was uns jetzt noch fehlt wäre eine Einschätzung, was an dieser Diskussion akademisch und was für uns Fernglasinteressenten beachtenswert ist. Sind die Argumente von Herrn Schön gewichtiger als die von Herrn Wehr?
Ich möchte mich bei den Diskutanten für die sehr informativen Beiträge bedanken, so stelle ich mir die Auseinandersetzung mit einem komplexen Thema vor.
Jetzt bräuchten wir noch eine Stimme von Seiten der Konstrukteure und eine Stimme aus dem Lager der Marketingspezialisten.
Siegfried Schmitt, ehem. Berufsschullehrer