Die meisten Fernglaskäufer haben eine Preisvorstellung und eine Reihe von Anforderungskriterien an ein Fernglas (optische Leistung, Gewicht, Grösse, Dichtigkeit, Robustheit, Wertigkeit, etc.). Die Bauform, ob Porro oder Dachkant, dürfte den meisten egal sein (die meisten kennen den Unterschied gar nicht), Hauptsache ein Glas bietet die geforderte Leistung. Für diese Käufer gibt jede Menge Angebote in allen Abstufungen.
Dann gibt es eine sehr kleine Anzahl von Käufern, die sich ein Porro in hoher Qualität wünschen. Naturgemäss ist das Angebot für die doch sehr beschränkte Nachfrage nach solchen Gläsern auch nicht so sehr gross. Aber dennoch bieten 2 von 4 namhaften Herstellern solche Gläser in verschiedenen Grössen an. Es gibt also ein gar nicht so schlechtes Angebot.
Alles in allem ein gut funktionierender Markt, denke ich.
Die Idee, dass z.B. Zeiss doch eine zweite Linie auf der Basis von Porrogläsern anbieten könnte, hört sich eigentlich ganz gut an. Bei Zeiss und neuerdings auch bei Swarovski ist man aber wohl der Ansicht, dass die meisten Mittelklasse-Käufer eher auf ein kleines bisschen optische Leistung und Sehfeld verzichten, als auf Kompaktheit, robuste Mechanik und Wasserdichtigkeit. Womit sie die Nachfrage vermutlich sehr richtig einschätzen.