Das Leica-Beispiel im Text ist sehr unglücklich, denn eine M8 mit 35mm Objektiv ist nun mal wirklich nicht ideal, wenn man sie mit einer M9 mit einem 35mm vergleicht. Allein schon der Bildwinkel wegen des nicht KB-Sensors der M8, da bräuchte es halt ein 28er... Und dann unten die uralte Geschichte mit Robert Lebeck .... Das klingt doch sehr nach Leica-Lobgehudel mit tröstenden Worten, warum man mit der M8 nicht tausende von Euro falsch investiert hat.
Aber abgesehen von diesem Text: viele Produkte werden nicht gekauft, um sie zu benutzen, sondern um:
- sich zu belohnen
- andere zu beeindrucken
- Geld auszugeben, als Argument warum man diesen sinnlosen Job macht
- ....
Was aber nicht bedeutet, dass man sich als davon freier Mensch nicht neue Modelle kauft. Man entscheidet rein subjektiv, ob die "Verbesserungen" für einen relevant genug zum Wechsel sind. Konkret: meine Ferngläser werde ich wohl in den nächsten 10 Jahren nicht wechseln. Meine (schon über 10 Jahre alte) HiFi-Anlage ist ebenfalls so gut, dass jede Verbesserung Unsinn wäre. Meine DSLR hingegen hat noch Schwächen (AF und Rauschen bei schlechtem Licht) - da kann ich mir eine Aufrüstung vorstellen, wenn es etwas signifikant und relevant besseres gibt. Natürlich ist der Mensch hinter dem "Spiel-/Werk-Zeug" das wichtigste, aber mit gutem Werkzeug macht die Arbeit viel mehr Spaß.
Das sind natürlich Luxusprobleme. Und in Wirklichkeit völlig unwichtig im Vergleich zu Rückenproblemen, Partnerproblemen etc. Aber solange die wichtigen Dinge in Ordnung sind, kann ich mich um den Luxus kümmern. Viele Leute kümmern sich allerdings um Luxusprobleme, weil sie sich an die wichtigen Probleme nicht herantrauen - das scheint mir der falsche Weg.
Carpe Diem!
OhWeh