Holger Merlitz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das ist wohl ein unvermeidbarer Nebeneffekt: Heute
> hat jedes Phone eine Kamera, es wird viel geknipst
> und 99% ist Datenmuell. Auch hier gibt es
> Vorteile: Manche Verbrechen, wie etwa in Syrien,
> wuerden ohne diese allgegenwaertigen
> "Kriegsberichterstatter" nie an die
> Oeffentlichkeit gelangen.
Es gibt noch ein paar Vorteile:
Dadurch, dass man immer eine Kamera dabei hat, bekommt man öfters Bilder, die man sonst nie bekommen hätte, einfach, weil man nicht immer eine "echte" Kamera mitschleppt. Das können Schnappschüsse sein, z.B. von skurrilen Schildern, aber durchaus auch Landschaftsaufnahmen mit "besonderem" Licht. Ich habe neulich ein schweres Gewitter in der Stadt erlebt (ja, "erlebt" ist hier das richtige Wort) und habe da eine Handvoll netter Fotos bekommen. Und ein kurzes Video von durch den Starkregen hastenden Menschen und einem Kind, dass sich einfach nur über das Wasser freut. So etwas bekam man vor der Zeit der Handyknipsen erst recht nicht, einfach weil die meisten Menschen eben nicht immer eine Videokamera mit sich herumtragen. Außerdem kann man z.B. irgendwelche Aushänge eben schnell abfotografieren, z.B. irgendwelche Terminpläne, anstatt sich Notizen auf irgendeinem Zettel zu machen, den man hinterher doch nur verkramt.
Und bevor jetzt die Puristen darauf verweisen, dass die Handyknipsen ja alle nichts taugen - das stimmt heute nicht mehr uneingeschränkt, zumindestens, solange man nicht dem Megapixelwahn verfallen ist. Nicht wenige Handykameras machen heute durchaus brauchbare Bilder, solange man sich ihrer Schwächen bewusst ist und z.B. nicht glaubt, man könne mithilfe des digitalen Zooms den Ausschnitt beliebig verändern. Und die wenigsten werden auf die Idee kommen, sich von ihren Handyfotos Poster drucken zu lassen. Jedenfalls sich etliche der 5 bis 8 Megapixelkameras in Handys der etwas besseren Art schon recht ordentlich.
Und was den Datenmüll angeht - schon vor Jahren galt doch die Regel, dass sich ein guter Fotograf von einem schlechten unter anderem durch die Größe des Papierkorbes unterscheidet. Datenmüll lässt sich ja wenigstens rückstandsfrei entsorgen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.07.12 23:32.
