Dominique schrieb:
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>
> .......... dem gegenĂĽber steht aber die (fast)
> radikale Auslöschung der klassichen Reportage,
> die uns die Geschichte hinter den Bildern
> erzählen würde. So aber erzählt uns evtl. die
> Täuschung jene, auf der wir evtl. unsere
> Vorstellung von der Welt stĂĽtzen.
> Naiv ?
Das verstehe ich nun aber nicht. Meines Wissens nach würde Mubarak ohne die neuen Medien (hier die bild- und worttransportierenden Systeme wie etwa Skype, Facebook ect...) vermutlich immer noch sein Unwesen treiben. Schulmeisterliche Reportage hätte das vermutlich nicht vermocht, weil auch ein noch so gut informierender "Peter Scholl auf Tour" die Volksbasis vor Ort vermutlich nicht erreicht. Der erreicht nur uns, die wir bequem vor dem Fernseher sitzen. Vorgefertigte Meinungsbildung gegen weitgehend unkontrollierten Informationsaustausch direkt im Volk. Ich sehe diese Medien eher als einen Schritt zur Demokratie. Oder warum sonst wird in Diktaturen stets versucht, das Internet zu kontrollieren bzw. stark zu bescheiden?
Und selbst bei uns dient die Omnipräsenz der Miniknipsen und Videocams häufig der Aufklärung und Kontrolle, da wo oft kein Reporter anwesend ist, z.B. bei der Loveparade in Duisburg. Angesichts dessen werden sich Behörden dort auch eher hüten, sich die "Wahrheit" bequem zurecht zu legen. Auch bei Demos, Sprortveranstaltungen, ect. muss JEDER, der Randale macht damit rechnen, dass seine Untaten flugs verbreitet werden - das gilt Randalierer genau so wie für Polizei und andere "Sicherheitsleute", die die Verhältnismässigkeit aus dem Blick verloren haben. Dieser Aspekt ist mir durchaus symphatisch.
Missbrauchen kann man natĂĽrlich alles.