Nicht wenige Beiträge hier im Forum zeigen, dass das Einblickverhalten des Ultravid 10x42 (BR/BL/HD) nicht immer als unproblematisch empfunden wird. Beim 10x50 kenne ich diesbezüglich keine einzige Quelle. Herr Nover schreibt ausdrücklich, er empfinde es so „durch das 10x50 schneller ein gutes Bild zu sehen“. Für mich ein Indiz, dass ihm der Einblick beim 50er angenehmer ist als beim 42er. Ich finde den Hinweis von Herrn van den Berg, das Einblickverhalten nochmals persönlich zu prüfen, sehr hilfreich, denn es gibt wohl kaum einen Punkt, der den Genuss der Bildqualität eines Premium-Glases auf Dauer mehr stören kann. Ein mMn gewichtiges Argument, auch wenn es nicht in Gramm gemessen wird.
Pro und Contra bei Sehfeld und Nahbereich kann man sich in der Tat schenken, da sind wir einer Meinung, obwohl ich anmerken möchte, dass 2,9m für 42er Top-Glas ein mäßiger Wert sind und Herr Nover mit dem 8x32 BN hier besseres zur Verfügung hat. Fakt ist jedoch die knappe Überlegenheit des 10x42 bei der Naheinstellgrenze gegenüber dem 10x50 und nichts anderes hatten Sie angeführt. Die besseren Dämmerungseigenschaften des 50ers relativieren Sie zurecht, ich würde dafür das höhere Gewicht nicht in Kauf nehmen, wenn es um ein Universalglas zur Tagbeobachtung ginge. Geht es Herrn Nover aber nicht, sondern um ein Glas „zur Ergänzung, nicht als Ersatz“ zum 8x32 Trinovid. Deshalb verstehe ich auch Ihr nachgetragenes Argument (Punkt 3.) nicht, empfehlen Sie Herrn Nover nun ein Glas zur Ergänzung des 8x32 BN, oder eines, welches ihm das Trinovid überflüssig machen soll?
Neben Sehfeld, Nahbereich und Dämmerungseigenschaften, die Sie anhand der Herstellerangaben vergleichen, sparen Sie jegliche weitere Anmerkung zur optischen Leistung beider Gläser aus. Ich schließe daraus, dass Sie beide Gläser gar nicht oder nicht ausreichend verglichen haben um ein Urteil abgeben zu wollen. Würden Sie beide Gläser gut kennen und für gleichwertig halten, hätten Sie dies sicherlich erwähnt. Herr Nover schreibt, ihm kommt nach seinen bisherigen Versuchen die Bildqualität bei beiden Gläsern gleich „fehlerlos“ vor. Zweifellos ein Punkt für das 42er. Allerdings gibt es kein fehlerloses Glas, was die Vermutung nahe legt, dass Herr Nover nur erste Eindrücke sammeln konnte. Ich halte daher auch den Hinweis von Herrn Hürter für berechtigt, sich beide Gläser hinsichtlich der erreichbaren Bildqualität nochmals genau anzusehen (beim Einblickverhalten hat Herr Nover ja bereits einen Unterschied festgestellt). Ich darf Jan Meijerink von tvwg.nl zum Ultravid 10x50 HD zitieren, der nun wirklich der Dummschwätzerei oder mangelnden Sachkenntnis unverdächtig ist:
„Naar mijn mening de mooiste uit de serie HD-kijkers met goed gecorrigeerd secundair spectrum. Het beeld is zeer scherp, helder en contrastrijk. De kleurrandjes zijn zeer smal, een zeer rustig beeld tot gevolg hebbend.“
Herr van den Berg hat diese Sätze meiner Erinnerung nach in einem älteren Beitrag übersetzt aber ich denke, man versteht sie auch so. Das Mehrgewicht des 50ers ist sicher nicht zu Unterschätzen, wenn Herr Nover sein neues 10fach Glas – wie ich bereits in meinem obigem Beitrag schrieb – zur ambitionierten Vogelbeobachtung oder ähnlich „dynamischen“ Anwendung verwenden will, würde ich zum 42er raten. Geht es um den Genussfaktor, bin ich mir sehr sicher, dass das Ultravid 10x50 HD einen Tick mehr als das 42er bieten wird. Bei ganztägigen und/oder besonders anstrengenden Wanderungen sollte er zu seinem 8x32 BN greifen, denn auch das 10x42 Ultravid ist für diese Anwendungen zu unkomfortabel.
Gruß
Ulli