Schon oft genug habe ich hier erklärt, auch innerhalb dieser Diskussion, daß eine überdimensionierte AP den Nachteil hat, daß man viel häufiger mit mangelhaft zentrierten Augenpupillen beobachtet (was aus dem von Ihnen genannten Grund speziell bei Brillenträgern leicht vorkommen kann). Für mich ist daher der Fall klar, daß ich eine ausreichend dimensionierte AP einer überdimensionierten vorziehe. Ich habe nämlich, obwohl auch Brillenträger mit zum Fernglas hin leicht konvexen Brillengläsern, keine Schwierigkeiten, die Augenpupillen korrekt zu zentrieren. Wie man das am einfachsten und genauesten macht, habe ich hier ebenfalls schon mehrfach dargestellt:
Fernglas um ca. 10 bis 15 mm weiter von der Brille bzw. von den unbebrillten Augen entfernen, so daß sich die Sehfelder deutlich verengen, dann die Knickbrücke so an die eigene Augenweite anpassen, daß die beiden reduzierten Sehfeldkreisscheiben gut zur Deckung kommen, und dann das Fernglas in dieser Position wieder bis zum Kontakt ans Brillenglas bzw. an die Augenhöhlen anlegen.
Wer das so nicht schafft oder einfach nur keine Lust hat, es so wie ich zu machen, der darf meinetwegen gern der größeren AP den Vorzug geben, um in den Genuß der größeren Toleranz für Dezentrierungen zu kommen, muß dann aber oft mit einem gewissen Schärfeverlust und stärkeren Farbsäumen rechnen. Ich schreibe niemandem (weder Herrn Ulli „Labrador", noch Herrn Champollion) vor, wie er sich entscheiden soll, sondern will nur darüber informieren, welche Vor- und Nachteile sich jeweils ergeben.
Walter E. Schön