Hallo konfokal,
wenn es richtig verstehe sagen Sie, dass bei gleicher Krümmung der Linsenoberfläche (vorne und hinten) die dickere Linse mehr Fehler erzeugt als die dünne. Leuchtet mir ein. Ich hatte geglaubt [ich gestehe, völlig naiv], die Linsen wären z.B. in einem 10x56 nicht so stark gekrümmt wie in einem 10x42... mir fängt es langsam an peinlich zu werden, dass ich mich in diesem Punkt so reingehängt habe. Allen die Augen rollenden Physikern sei gesagt, dass ich Besserung gelobe.
Eine Verwunderung will trotzdem nicht weichen. Wenn das Problem der Dezentrierung beim Einblick mit kleiner Pupillenöffnung in Gläser mit großer AP besonders für Anfänger praxisrelevant ist und man annimmt, die Zahl derjenigen, die „schlecht“ Einblicken ist über die 32er, 42er, 50er und 56er Spitzen-Gläser gleich verteilt, müsste dies dazu führen, dass die „mittlere Dezentrierung“ zu den großen Gläsern hin ansteigt, denn wie Herr Schön anschaulich geschildert hat, wird der Nutzer eines Glases mit 4mm AP deutlich eher gezwungen nachzuregeln, weil er schneller aus der AP des Glases „rutscht“. Was mich erstaunt ist, ich könnte keine Fernglas-Baureihe nennen, ob sie nun EL, SLC, HG-L, XD, Victory, Ultravid oder wie auch immer heißt, bei denen mir in den Erfahrungsberichten hier und anderswo die Tendenz aufgefallen wäre, dass die Gläser mit großer Öffnung am Tag mehr CA zeigen als die mit kleiner Öffnung (und gleicher Vergrößerung). Im Gegenteil, oft sind die optischen besonders gelungenen „Sahneschnittchen“ größere Gläser mit deutlich mehr als 4mm AP (z.B. EL 8,5x42, SLC 8(10)x50, 10x56 FL usw.; wobei, ob ein Glas als besonders gut empfunden wird, hängt selbstredend nicht nur von den vorhandenen Farbsäumen ab). Gibt es andere Parameter, welche den Nachteil, der den großen Gläsern durch deren dickere Linsen entsteht wieder ausgleicht? Oder liegt es schlicht daran, dass meist gut geübte Beobachter mit leidlich exaktem Einblick die Berichte schreiben und so das Problem nicht auffällt?
Gruß
Ulli
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.03.09 19:26.