Man kann sich eine Linse mit größerem Durchmesser einfach aus einer Linse kleineren Durchmessers, aber mit denselben Radien, plus einer planparallelen Glasplatte und einem zusätzlich angebauten Rand vorstellen. Daraus folgt, dass eine größere Linse in gleicher Bildhöhe die Fehler der korrespondierenden kleineren Linse gleicher Radien hat, plus die Fehler einer zwischen diesen Radien eingeschobenen parallelen Platte. Im weiter außen liegenden Randbezirk wachsen die Fehler dann noch weiter an. Dazu wieder ein vereinfachtes Modell:
Wir stanzen in Gedanken aus der größeren Linse einen mittigen Teil mit dem gewünschten kleineren Durchmesser aus und erhalten nun die korrespondierende kleinerer Linse, die lediglich zu dick ist. Deshalb sägen wir nun noch senkrecht zur optischen Achse den zu dicken planparallelen Teil als Platte heraus, schieben die beiden äußeren Halbschalen zusammen und haben unsere korrespondierende kleinere Linse. Jetzt vergleichen wir die Bildfehler in gleicher Bildhöhe. Der Rand der kleineren Linse macht Fehler, die in der größeren Linse bei gleicher Bildhöhe noch um die zusätzlichen Fehler der dort eingeschobenen planparallelen Platte verstärkt werden (siehe die frühere Forendiskussion zu Aberrationen von planparallelen Glasplatten). Die weiter außen liegenden Randpartien der größeren Linse jenseits des "inneren planparallelen Bezirks" sind im Vergleich zur Randpartie der kleineren Linse mit noch stärkeren Fehlern behaftet, weil hier die Radien zunehmend steiler "aufeinander zu stürzen". Eine Zeichnung mit dem Zirkel hilft vielleicht, alles schneller zu sehen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.03.09 20:10.