Zunächst vielen Dank für alle eingestellten Erklärungen und die verlinkten Beiträge.
Es ging mir nicht darum, dass Abbildungsfehler auftreten oder sich verstärken, wenn man dezentriert ins Glas schaut. Diese Lektion hatte ich gelernt, selbst als Optik-Laie, ohne die Details zu verstehen, ist dies völlig plausibel. Was ich nicht verstanden hatte ist, warum man deshalb am Tag ein Glas mit z.B. 4mm AP einem mit 5mm AP vorziehen sollte. [Natürlich immer unter der Prämisse – wie von Herrn Schön angemerkt, dass beide Gläser sonst gleiche Eigenschaften und Qualität haben.]
Ich bin noch nicht alle von Herrn Schön verlinkten Beiträge durchgegangen, was ich bis jetzt gelernt habe ist: Bei ungeübten Beobachtern kann die große AP dazu beitragen das Glas schlecht zu zentrieren und damit ungewollt die Abbildungsfehler mehr verstärken, als dies bei (sagen wir) 4mm AP der Fall wäre. Wahrscheinlich ist mir dies nie aufgefallen, da mein erstes Glas ein Canon 10x30 IS mit 3mm AP war, d.h. ich hatte beim Umstieg auf Gläser mit größerer AP mein Übungspensum – freilich unbemerkt – schon hinter mich gebracht. Jedenfalls ist meine These, es sei gänzlich praxisfremd, dass sich die große AP negativ auswirkt, hinfällig, denn bei Ungeübten kann es offensichtlich der Fall sein.
Herrn Schön schreibt: „Sie irren mit der Erwartung, bei absolut gleicher Dezentrierung der Augenpupille im Fernglas mit kleinerer AP geringere Aberrationen zu sehen als im Fernglas mit größerer AP […].“
Ich bin nicht 100%ig sicher ob er mich meint, denn ich schrieb „wird dann nicht [...] die Bildqualität im 10x56 FL weniger leiden als im 10x42 FL [...]“, bin also der Meinung, dass die größere AP für den Beobachter eher einen VORTEIL als einen Nachteil bei einer FESTEN angenommenen Dezentierung haben müsste. Ich hatte mir folgendes zusammengereimt: Die Abbildungsfehler nehmen zum Rand beim Glas mit der großen AP „sanfter“ zu als beim Glas mit der kleineren AP (ob diskret, linear oder exponentiell... soweit habe ich gar nicht gedacht). Keinesfalls sollte das Glas mit der kleinen AP in diesem Beispiel einen Vorteil haben – dachte ich zumindest. Ist dies so richtig, oder irre ich noch immer?
Gruß
Ulli