Hallo konfokal,
was Sie als Humor empfinden, könnte bei anderen möglicherweise als Beleidigung ( Ihre Worte: Altersstarrsinn, Vergreisung, Dekadenz, Faulheit ) ankommen, schon mal darüber nachgedacht?
Diesmal haben Sie sich immerhin mit herabsetzenden Ausdrücken etwas zurückgehalten, wenn man von den "Flatulenzproblemen" einmal absieht.
Ich werde hier auch nicht versuchen, Ihre Argumente zu widerlegen, obwohl ich damit keine Probleme hätte. Inzwischen sind Pro und Kontra ausgiebig ausgetauscht worden und es wird langsam langweilig, das Thema weiter auszuwalzen.
Nur zwei Punkte möchte ich anmerken.
Ihre anschauliche Schilderung der Sperberbeobachtung habe ich interessiert gelesen, Ihr Schluss, dass das Glas eine gute Leistung trotz der "falschen" Fokussierung und trotz des gewaltigen Spiels von 15mm gebracht hätte, ist dann aber völlig daneben. Sie hatten einfach Glück, dass der Sperber so nett war, so lange sitzen zu bleiben, bis Sie mit Ihrem unzulänglichen Werkzeug einsatzbereit waren. Wäre der Greifvogel schnell weggeflogen, würden Sie vermutlich bis heute rätseln, um welche Vogelart es sich überhaupt gehandelt hat.
Mir geht es auch gar nicht darum - wie von Ihnen unterstellt -, eine einheitliche Fokussierrichtung vorzuschreiben, ein abstruser Gedanke. Welche Institution sollte dies denn in die Wege leiten? Nein, ich wollte lediglich die Hersteller darauf aufmerksam machen, dass 1. die Fokussierrichtung zumindest für den Naturbeobachter nicht völlig egal ist und man daher bei der Konstruktion eines neuen Glases durchaus darüber nachdenken sollte, dass es Argumente für eine bestimmte Richtung gibt. Dass 2. eine einheitliche Fokussierrichtung manche Verwirrung vermeiden würde. Und schließlich, wenn schon die Drehrichtung wie bisher mal so und mal so ist, dann sollte der Kunde wenigstens im Prospekt darüber informiert werden, damit es nach dem Kauf keine unangenehmen Überraschungen gibt.
Jedenfalls habe ich noch keinen plausiblen Grund dafür gefunden, dass man "falschherum" fokussieren sollte ( die Linkshänder lasse ich mal außen vor ), das Argument von Hrn. Bollmann ist wenig praxisnah, Wildtiere - nicht nur Vögel - fliehen im allgemeinen vor dem Menschen und kommen nur im Ausnahmefall näher, nicht umsonst gibt es in diesem Zusammenhang den Begriff "Fluchtdistanz".
Wenn Sie befürchten, dass die "rechtsdrehende Fraktion" die Freiheit des Fernglaskäufers beschneidet, es sogar eine Art der Diskiminierung ist, von "richtig" oder "falsch" zu sprechen, sollten Sie vielleicht die Bürgerinitiative " Wir drehen anders und das ist gut so" oder " Freiheit für meinen Finger" gründen. Seltsam nur, dass sich bei Wasserhähnen, Absperrventilen oder Schrauben noch keiner für die andere Drehrichtung eingesetzt hat.
Gruß
Manfred Müllers
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.09 00:02.